Gartenplanung – runderneuern, Teil 4

Christiane schreibt am 19. Februar

Liebe Svenja,

nun machen wir einen Sprung in den Sommer. Am 11. Juni geht’s zu den Eheleuten  Rosenglück, um den Garten in seiner Entwicklung zu begutachten… und um Rosenduft zu schnuppern. 2018… der Rosensommer!  Ich glaube, so eine Üppigkeit habe ich überhaupt noch nicht erlebt. Bei der anhaltenden Wärme und Trockenheit können vor allem diese Alten Rosen, die Ihren Ursprung im Warmen haben, ihren Blütenflor voll entwickeln.  So hat zum Beispiel Kaiserin Josephine, die Ehefrau von Napoleon, von 1799-1814 in  Malmaison etliche Sorten gezüchtet und eine wahre Rosenmode ausgelöst. Jedenfalls ist Regenwetter nix für diese Zentifolien. Sie verfaulen und verschimmeln, diese Hundertblättrigen Rosen. Halbaufgeblüht und häßlich hängen sie dann am Strauch.

“ Und sie sehen dann aus wie vergammelte Rote Grütze“…schrieb Alma de l’Aigle in ihrem wunderbaren Buch „Begegnung mit Rosen“und meinte damit die Blüten der Kletterrose ‚Exelsa‘ bei Regenwetter. Stimmt! Aber hier gleist die Sonne noch am späten Nachmittag vom Himmel herab.

Und wir erleben hier jetzt das genaue Gegenteil.

Rosenschönheit und Rosenglück

Schon an der Gartenpforte sehe ich Rosenfülle. Kletterrose ‚Felicité et Perpetué‘ läßt bitten. Sie ist sehr wüchsig und hat eine lange Blühphase im Juli. Und weil dieses Jahr alles etwas früher blüht, sieht man bei ihr schon geöffnete Blüten. Und sie ist übersät mit Knospen. Sie blüht am vorjährigen Holz, wie fast alle sog. Ramblerrosen.

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Weiter hindurchgeschaut erkennst Du direkt über dem Auto die weißen Blütenfluten von noch so einer Ramblerrose. In meinem Rosenbuch „Inspirationen für den Rosengarten“ wächst und wuchert eine ‚Rambling Rector‘ in einen 10 m hohen alten Apfelbaum hinein und ihre Blütenfluten ergießen sich in Kaskaden von oben herab. Gigantische Rosen und bezaubernde Schönheit haben Thomas und ich für dieses Buch u.a. in England eingefangen. Gern erinnere ich diese tolle Rosen – Reise.

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Nun will ich aber erstmal klingeln und trete vor die Eingangstür. Sofort klebt mein Blick an der nächsten Pflanzenschönheit: Clematis ‚Red Star ‚. Wow !

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Und ich habe Glück… es sind sogar beide Eheleute zuhause. Und sie sind glücklich mit ihrem neuen Garten. Stöhnen zwar ob der dauernden Gießerei, dafür wächst und wuchert aber auch alles Neuangepflanzte prächtig los.

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Hier im Kiesbeet blüht schon der Storchschnabel ‚Biokovo‘. Die Prachkerzen ganz links stehen in Knospe. Die Bergenien stehen gut unter der Magnolie, die damit hier ihren Raum zur Entfaltung hat. Wenn man bedenkt, dass sie vorher von Goldrute umwuchert war…

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Kletterrose ‚Schneewalzer‘ wächst auch noch an der Westwand des Hauses  (hinter der Mauer) und ist öfterblühend. Ein passender Name für diese marzipanweiße Rose, finde ich!

Der Garten sieht aus, als sei er schon immer so gewesen.

Wir gehen um die Mauer, um die Süd/West – Ecke herum… und es fügt sich alles ganz harmonisch, sieht auch garnicht mehr neu gepflanzt aus.

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An der Mauer treffen wir auf eine vermutlich Englische Rose, eine weichrosafarbe Sorte. Mit Sicherheit ist es eine öfterblühende Kletterrose. Kennst Du vielleicht ihren Namen, Svenja? Sie steht hier im 2. Sommer, hat sich gut entwickelt.

Direkt davor blüht schon sehr üppig das neu gepflanzte weiße Tränende Herz.

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Die Pflanzen im Beet an der Südterrasse haben sich prima entwickelt, auch wenn sie noch längst nicht ihre volle Größe erreicht haben. Aber ich merke schon… Dein Auge ist auf der Rosen – Pracht an der Hauswand gelandet. Ramblerrose ‚Lykkefund‘ verführt uns hier… mit Blütenfülle und mit Duft. Anschließend  trägt sie dann kleine Hagebutten, auch sehr hübsch. Na ja… und der Bankplatz unter dem Rosenstrauch ist natürlich einer vom Feinsten!

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Die Alte Rose ‚Gros Choux de Hollande‘, kann als Strauch- oder Kletterrose gezogen werden, hat einen tollen Duft und blüht ebenfalls nur einmal im Hochsommer.

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Rosa Alba’Madame Plantier‘ ist ein üppiger Strauch von 1,50 m.

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Damascenarose ‚Isphahan‘ bleibt niedriger . Beide blühen nur einmal im Hochsommer.

Wir schauen in den hinteren Garten hinein

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Englische Strauchrose ‚The Heritage‘  wurde 1984 von Austin gezogen, duftet leicht zitronig und blüht öfter. Ich habe diese Strauchrose schon in einen Obstbaum hineinwachsen sehen, 2-3 m hoch. Hier steht sie vor dem Terrassenbeet, was wir schmaler gemacht hatten.

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Nochmal ein Blick auf das Terrassenbeet von der anderen Seite. Der niedrige Saum aus Japanspiere ‚Magic Carpet‘ hat sich gut entfaltet und blüht rosa.

Das Kräuterbeet unter dem Apfelbaum sieht sehr gut aus.

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Und gegenüber ist der Platz mit den Vogeltränken und dem roten Fächerahorn. Hier wollen sich Sämlinge der Zitronenmelisse ( grüne Blätter im Vordergrund) zwischen dem neu gepflanzten Wollziest breitmachen… auch im unteren Bild sichtbar. Es wäre besser, das zu unterbinden, den die Melisse hat die Power, alle niedrigeren Pflanzen  platt zu machen. Das hatten wir hier doch gerade…

Rosen, Rosen, Rosen

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Die Alte Rose ‚York and Lancaster‘ wächst üppig und wuchert gerne in den Baum hinein. Sie trägt weiße und rosa duftende Blüten an einem Strauch und ist verflixt stachelig.

Ein Stückchen weitergerutscht sehen wir hier den Storchschnabel ‚Rozanne‘ im Vordergrund schon üppig blau blühen. Und der Bambus im Hintergrund ist bereits blickdicht gepflanzt worden. Und wir bemerken, dass das Surfbrett nicht mehr im Garten steht. Sein Platz war an der Kirsche…

Stattdessen breitet sich an der Stelle die einmal blühende Kletterrose ‚Maria Lisa‘ mehr und mehr aus. Auch sie trägt zum Herbst kleine Hagebutten, wie es sehr viele der einmalblühenden, ungefüllten Rosen tun.

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Der Blick zurück auf das Haus: ganz links vorne im Rundbeet wuchert Rosa gallica ‚Versicolor’mit ihren Ausläufern zwischen Rosa ‚York and Lancaster‘. Auch in diesem Beet  kommen die neuen Stauden gut. Nur sind besonders die großwüchsigen Arten noch nicht  zu ihrem endgültigen Umfang herangewachsen, sodass das Bild  im ersten Sommer nach der Neupflanzung noch wenig hergibt. Außerdem haben wir Stauden ausgesucht, die ihre Blühzeit entweder vor oder nach der Rosenblüte haben. Denn zu dieser Zeit gibt es hier wahrlich genug Attraktionen.

Die Alten Rosen blühen nur einmal im Jahr.

Und deshalb werden sie zu selten gekauft. Schade, denn ihre Anmut und ihr Duft sind unersetzbar, finde ich. Wie denkst Du darüber, Svenja?  In meinem Garten habe ich eine Mischung aus beiden Arten angestrebt. Und ich sehe, dass die Alten Rosen mir sehr, sehr viel Freude machen. Es ist eben etwas Besonderes, wenn sie blühen. Es ist die Hoch-Zeit des Jahres… und die darf gefeiert werden! Unvergleichlich und unvergesslich… liebes Ehepaar Rosenglück. Dankeschön!

Mit herzlichen Grüßen an alle Rosenfreunde und die, die es noch werden möchten…

Tine

Svenja am 20. Februar

Liebe Tine,

ach, das sieht schön aus!  Wie gut diese üppige Rosenpracht an einem grauen Februartag doch tut!  Man kann sie fast riechen………..

Wir haben wenig Rosen im Garten und ich freu mich immer, wenn sie bei anderen Leuten so schön sind.   Aber auch ich habe häufig erlebt, dass Menschen lieber keine einmalblühenden Rosen wollten, öfter sollen sie blühen, am besten den ganzen Sommer….  Ja, ist ja auch schön, aber man hat ja auch noch was Anderes im Garten und außerdem ist so eine Alte Rose so ein Erlebnis, die blühen sooo schön, damit sollte man sich dann doch auch zufrieden geben!  Ich finde, alles hat seine Zeit – und es ist gut, wenn die Alten Rosen im Juni blühen und dann sollen wir ihnen dankbar sein!  Weißt Du noch, letztes Jahr in Stocksee, in unserem Garten, wie schön dort die Rosen waren?  Zum Verrückt-werden!!

Die waren von Bernd Abel, oder?  Der ist überhaupt eine gute Quelle für historische und besondere Rosen hier in Schleswig-Holstein, hat keine homepage, aber ist in Seedorf bei Ahrensbök zu finden….

Tine, es ist Mitte Februar und wir reden über Rosen, hach, Garten hat auch immer viel mit Vorfreude zu tun……..

Liebe Grüße von

Svenja

 

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