Wurzelnackte Rosen

Svenja schreibt am 22. Februar

Liebe Tine,

Du hast im letzten Beitrag so schöne Rosen beschrieben, lass uns doch noch mal ein bißchen weiter über Rosen reden, ja?!

Wenn man sich jetzt für 2019 einen Rosensommer im eigenen Garten wünscht, dann soll man wissen:

Die beste Pflanzzeit für Rosen ist der Herbst, ab Oktober.  Dann kann man wurzelnackte Rosen pflanzen, d.h. solche, die aus der Erde ausgegraben und nicht getopft sind.   Die Zweitbeste ist jetzt im Frühling.  Bis Mitte April etwa können Rosen (und andere Gehölze) noch wurzelnackt gepflanzt werden.

Im Sommer gibt es auch Rosen in den Gärtnereien, die nennt man dann Containerrosen, weil sie im Topf sind.  Das hat den Vorteil, dass man die Blüten oft schon sehen und danach entscheiden kann.  Aber natürlich müssen im Sommer gesetzte Pflanzen ein bißchen achtsamer umsorgt werden, gerade, wenn es so trocken ist, wie im vergangenen Sommer.

Bernd Abel, der Gärtner aus Seedorf hat viele viele Sorten historischer Rosen im Container.  Ihn zu besuchen lohnt im Sommer auf jeden Fall, das ist ein echtes Erlebnis!

Hast Du eigentlich Lieblingsrosen??????

Ich liebe ja Ghislaine de Feligonde, und Rose de Resht, aber auch besonders deshalb, weil die in unserem Sandboden relativ gut klarkommen…..

So, Tine, ich muss noch schnell ein bißchen was Packen, liebe Grüße und schönen Tag,
Svenja

Christiane antwortet darauf

Natürlich habe ich Lieblingsrosen… ganz viele!

Immer wenn ich einer echten Rosenschönheit gegenüber stehe, erliege ich ihrem Charme… sie ist dann in dem Moment die Schönste! Obwohl – wenn Du mich im Winter fragst, was Du ja gerade tust, da antworte ich spontan: „Klar ….?….Bei dieser Rose denke ich immer wieder… Die ist nicht von dieser Welt – sowas kann doch nicht wachsen… sie ist hingesponnen worden… aus einer Märchenwelt… Feen – Rose oder so…

Aber die läßt mich mehr staunen… während eigentlich ‚Ghislaine de Féligonde‘ näher an meinem Herzen wächst. Genau wie bei Dir. Ist ja irre! Sie ist von einer Anmut und Vitalität und steht mitten in meinem Garten: Sie ist wohl meine Lieblingsrose! Vor allem fällt mir ihr Name immer ein, während es bei der weißen, bei der Märchenrose, anders ist. Da fällt er mir gerade nicht ein. Typisch!

‚Ghislaine de Féligonde‘ – unsere Lieblingsrose

 

Sie wohnt in der Hecke

Die Märchenrose im Kräutergarten. Darunter ist ein Bankplatz.
Ihre Blüten sind wie aus Taft… so duftig…. und sie duften!

Diese Kletterrose habe ich in die Buchenhecke gepflanzt, oben,  beim Kräutergarten. So wächst sie zu beiden Seiten im oberen Bereich über die Hecke hinaus.

Und das macht sie aber nur, weil die Hecke auf der Nord/Süd -Achse gepflanzt ist. Rosen richten sich nach der Sonne aus. Also darauf muss man sehr achten, wenn man Kletterrosen in Hecken pflanzt. Das geht auch nur richtig gut, wenn man beide von klein auf zusammensetzt. Nachträglich  mickern die Rosen meistens, wenn sie im Wurzelbereich der Hecke eingepflanzt werden.

Wegen der Bilder bei Bernd muss ich gucken. Kann sein, dass die bei Thomas auf dem PC sind… oder auf einer CD.

Muss jetzt auch erstmal los… liebe Grüße, Tine

 

Nachtrag von Christiane am 23. Februar

Natürlich ist mir der Name meiner Märchenrose wenig später eingefallen, liebe Svenja .

Ein bisschen Rosenkunde

Die weiße duftende Ramblerrose heißt ‚Madeleine Selzer‘. Sie ist eine Kreuzung aus der rosa Rose ‚Tausendschön‘ und der kleinblumigen, weißen Wildrose Rosa multiflora. Von Letzterer hat sie die Farbe und die geringe Bestachelung geerbt, was besonders beim Sitzplatz sehr angenehm ist.

Genauso wie bei ‚Ghislaine de Féligonde‘. Die hat diese Eigenschaft von einem Moschata-Elternteil. Auch die Moschatarose hat wenig Stacheln,  aber eine sehr lange Blühzeit. Und das hat die ‚Ghislaine‘ geerbt. Sie blüht einmal ganz überschwänglich im Juni… dann mit vereinzelten Blüten während des Sommers… und dann noch einmal mit vielen Blüten im Herbst. Das ist schon toll.

Und von diesen sog. Moschata-Hybriden gibt es einige sehr schöne öfterblühende, charmante und hervorragend duftende Rosen: ‚Felicia‘, ‚Penelope‘, ‚Moonlight‘ und ‚Buff Beauty‘ gehören in diese Kategorie , alle entstanden von 1900 bis 1935. Letztere wächst bei mir am Gartenzaun.  Schau mal…

Rosa 'Buff Beauty'

Na ja, und die Bourbon -Rosen und die Remontant – Rosen haben den Charme der Alten Rosen, aber bereits das Öfterblühen von einem chinesischen Elternteil hineingekreuzt bekommen. Aber erst noch bei geringer Frosthärte. Da gibt es die Kletterrose  ‚Gloire de Dijon’mit  traumhafter Farbe!  Öfterblühend, duftend, aber sie bekommt ganz leicht Sternrußtau und kann erfrieren. Sie ist etwas für Weinbauklima. Oder die ‚Maréchal Neil’… die um 1920 herum eine Mode-Schnittblume war, die man in Wasserschalen legte. Diese Kletterrose konnte und kann hier bei uns in Norddeutschland nur in Treibhäusern gezogen werden.

Aber was ist denn eigentlich mit eurer Riesen-Rosen-Krone. Die ist doch auch sehenswert. Die kannst Du uns eigentlich nicht vorenthalten. Und Rainer hat doch bestimmt Fotos von ihr gemacht??

Einen schönen Samstagabend wünscht euch Tine

Svenja am Sonntag, 24. Februar

Moin Tine,

ja, na klar, ich schick Dir mal ein paar Fotos mit.  Die Rose ist ein wilder Rambler namens ‚Kiftsgate‘ – sie hat in 3 oder 4 Jahren die Krone des Pavillons erreicht.

Rosenpavillon
Die Rose Kiftsgate ist oben angekommen….

Wir binden sie 2 x im Jahr auf, um ihr zu zeigen, wo sie hin soll, das klappt ganz gut und wenn sie blüht ist es ein wahrer Traum.  Das ist zwar nur eine kurze Zeit im Jahr, aber so ein Hammer, ich finde, das kann man auch nur einen Monat haben, stell Dir mal vor, das wäre von Juni bis Oktober so ein  Blütenrausch, ich glaube, der Charme dieser Pracht wäre dahin……

Rosenpavillon
Ein Ort zum Heiraten, sagte mir mal eine Kundin….

So, ich will noch was tun, wünsche Dir und Thomas einen schönen Sonnensonntag, liebe Grüße
Svenja

Darauf Tine

Das ist ja traumhaft!

Ja, zum Heiraten… ihr könnt den Platz für Fotos vermieten. Gute Geschäfts – Idee. Oh, wie unromantisch… stimmt.

Rosa ‚Kiftsgate‘ – eine gigantische Wucherrose

Bisher kannte ich eure Rosen nur ohne Blüten. War wohl im Hochsommer nicht bei euch gewesen…stimmt.  Vor Jahren hatte ich mir mal eine Rose ‚Kiftsgate‘ zugelegt…. genau, nach unserer Englandreise Ende der Neunziger Jahre war das. Ich hatte die Rose an ihrer Wiege bewundern dürfen. Dort in England, in Kiftsgate Court . Dort hangelte sie sich in einen hohen  Gehölzsaum hinein, in einen Waldrand, besser gesagt. Sie wucherte wohl 20 – 30 m hoch und bildete gewaltige Kaskaden. Sowas! … wir konnten es kaum glauben, dass das eine Rose sein sollte.

Jedenfalls, meine Kiftsgate habe ich nach 3 Jahren wieder ausgebuddelt, weil absehbar war, dass sie das Potential hatte, unser Haus in ein Dornröschenschlaf zu versenken…. bei unserem  1 A Rosenboden hier. Ich habe sie Ariane geschenkt. Sie hatte damals einen angemessenen Platz dafür und hatte Lust auf dieses Experiment. In ihrem alten Zuhause war das noch. Nun ist sie weggezogen  und wir haben diese Rosengeschichte beide aus den Augen verloren.

Zu Rosen und Vitalität möchte ich später nochmal was sagen. Jetzt bin ich vom Frühling geküsst worden. Ich habe gestern den ersten Smoothie mit Wildkräutern gemacht… Salat konnte man dieses Jahr den ganzen Winter hindurch mit Wildkräutlein verfeinern…

…also davon dann demnächst in diesem Theater!

Bis dann, liebe Svenja, herzlich, Tine

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