Die Überraschung dieses Sommers

Hallo Tine,

wie Du weißt, sind wir nach Plön umgezogen.

Thomas hat ja mit Jörgs Mitarbeitern hier den Garten umzugebaut.
Einen großen Teil des doch sehr kleinen Gartens hatten wir im vergangenen Jahr mit Gründünger und allem, was wir noch so hatten, eingesät. Gelbsenf und Phacelia kamen hauptsächlich.

Doch dieses Jahr ist eine völlig bunte Mischung an Blumen aufgelaufen:

Klatschmohn und Kornblumen, Inkarnatklee, Schlafmohn und Rotklee, Weißklee und dann auch noch wunderschöne Malven mit sehr dunklen Blüten:

Die Mauretanische Malve (Malva sylvestris mauretania)

Die Mauretanische Malve ist eine prächtige Form unserer heimischen Wilden Malve. Ihre tief purpurvioletten Blüten sind wunderschön – das finden auch viele Insekten!

Standort und Boden

Die Mauretanische Malve liebt sonnige Plätze. Sie kommt mit mageren bis mäßig nährstoffreichen Böden gut zurecht, solange diese durchlässig sind. Staunässe verträgt sie nicht. Ideal sind naturnahe Beete, Bauerngärten oder Wildstaudenflächen. Oder eben unsere freie Fläche, auf der sie sich so richtig schön breit gemacht hat.

Wuchs

Sie ist meist zweijährig bis kurzlebig mehrjährig – oft sät sie sich aber so zuverlässig selbst aus, dass sie sich im Garten dauerhaft hält, auch wenn einzelne Pflanzen nach 2–3 Jahren absterben.
Das kann ich mir gut vorstellen, die Malven haben so unglaublich üppig geblüht und natürlich sehr viel Saat angesetzt. Tante Karin hat schon gefragt, ob sie von der Saat etwas abhaben kann . Na klar, kann sie! Ich denke, man sollte die Saat bald nach der Reife aussäen.
Hast Du Erfahrung mit dieser Malve?

Beliebt bei Insekten

Die Malve ist ein echter Magnet für Bienen, Hummeln und Schwebfliegen. Ihre offene Blütenform bietet reichlich Pollen und Nektar. Auch einige Schmetterlingsraupen nutzen Malven als Futterpflanze.

Gute Beetpartner

Bei uns in der Saatmischung hat sie ja lauter wilde Nachbarn, im Beet passt die Wilde Malve sehr gut zu anderen sonnenliebenden Stauden wie:

  • Salbei (Salvia nemorosa)

  • Katzenminze (Nepeta)

  • Schafgarbe (Achillea)

  • Sonnenhut (Echinacea)

  • Oregano oder Thymian

Ich werde mal bei einigen der Malven die verblühten Triebe  zurückschneiden, ich vermute, das wird die Blütezeit verlängern und die Pflanzen buschiger halten.

Mauretanische Malve
Die Mauretanische Malve ist ein attraktiver Insektenmagnet für sonnige Standorte.

Über Pflanzen reden

Gartenschnack auf neuen Wegen.

Tine, wir haben ja nun lange nicht geschrieben, weil wir beide viel um die Ohren haben (und weil mit zunehmendem Alter alles nicht mehr so schnell geht….)

Ich möchte hier dennoch hin und wieder erzählen, was so los ist und was die Gartenkultur in Schleswig-Holstein macht.

Offener Garten

In zwei Wochen – am 14. & 15. Juni ’25 findet das Hauptwochenende der Aktion Offener Garten statt. Über 200 meist private Gärten sind in diesem Jahr in Schleswig-Holstein und Hamburg geöffnet, davon etwa 40 zum allerersten Mal.
Andere Gärten sind seit über 20 Jahren dabei, zwei sogar von Anfang an, die öffnen jetzt zum 26. Mal in Folge ihre Pforten für Besucher.
Ich finde diese Aktion ganz toll! Bin ja auch seit 2000 im Organisationsteam und das macht wirklich viel Freude!
Interessante Gärten und ihre Menschen haben wir kennengelernt, es gibt ja auch immer gemeinsame Eröffnungsveranstaltungen und Nachtreffen mit den Gartenbesitzern.

Schön, wenn sich fremde Menschen über einem gemeinsamen Interesse finden und sich etwas zu erzählen haben!

Ländlicher Garten in Holstein

Gartenführungen

Gärten gucken macht Spaß! Und über Pflanzen zu reden auch.
Und weil ich beides gerne tue, biete ich Gartenführungen an.

Letztes Jahr etwa bin ich mit einigen LandFrauenGruppen durch die Small Gardens in Stocksee gelaufen. Dabei konnten die Damen neue Pflanzen entdecken, Kombinationen finden, etwas über Blumenzwiebeldüngung und Rückschnitt erfahren und viel Spaß haben wir auch immer – zum Abschluß oder vorher gibt’s lecker Kaffee und Kuchen im Park.

Stocksee – ein Gutshof in Schleswig-Holstein, auf dem jährlich im Juni ein Gartenfestival stattfindet.
Im Rahmen der Veranstaltung entstehen alle zwei Jahre neue Kleine Gärten – Small Gardens. Diese Themengärten sind sehenswert – 1,5 Stunden sollten Sie für eine Führung einplanen.

Mehr Info und Buchung unter info@staudengaerten.de oder 04323-6580.

Garten im Klimawandel – Stocksee Small Gardens Jurypreis 2023

Über Pflanzen reden

Aus langjähriger Erfahrung in der Staudengärtnerei Bornhöved ist mir klar geworden, wie wichtig es ist, über Pflanzen, Pflege, Unkraut, Verwendung, Gestaltung, Probleme und Lösungen zu reden.

Ich biete an, mit Ihnen und Ihrer Gruppe durch einen Garten zu gehen.

In Ihrem Garten zuhause oder auch in einem öffentlichen Garten, wie z.B. den Kleinen Gärten in Stockseehof, dem Alten oder Neuen Botanischen Garten in Kiel oder dem Arboretum in Ellerhoop.

Sie können aus Schwerpunkten wählen:

  • Kräuter – Stauden – Zwiebelblüher
  • Standorte, z.B. Schattengarten, Präriegarten 
  • Garten für Insekten und andere Tiere

So ein Gartengespräch kann zwei Stunden dauern oder einen halben Tag. 
Das Drumherum können wir uns zusammen überlegen.  

Ich freue mich, wenn Sie alle Ihre Garten-Fragen mitbringen und Lust haben, einen Garten zu erkunden oder uns Ihren Garten zu zeigen (ohne ihn vorher „auf Vordermann bringen“ zu müssen)!  

Mein Ziel ist es, Sie zu motivieren, Ihnen durch neues Wissen Sicherheit zu geben und Ihnen Lust auf Ihren eigenen Garten zu machen.

Die Gruppengröße sollte 15 Personen nicht übersteigen.

Rainer und Svenja

Wir sind ja beide gartenbegeisterte Menschen und so hat es sich ergeben, dass Rainer Führungen im Arboretum in Ellerhoop macht. Dort gibt es eine ganze Gruppe von Parkführern, Rainer hat sich auf Stauden und Zwiebelblüher spezialisiert.
Dieses Jahr bietet er dort regelmäßig am 2. Sonntag im Monat Sonntagsführungen an, die über die Seite des Arboretums buchbar sind.

Führung im Herbst im Arboretum Ellerhoop

Und ich darf in meinem Ausbildungsbetrieb, dem Kieler Botanischen Garten manchmal Freilandführungen machen. Die Gärtnerlehre dort ist lange her – es war gut, sich das alte Berichtsheft noch mal vorzunehmen und sich für die Führungen vorzubereiten, da wurde mir wieder klar, wie gern ich dort gearbeitet habe – und was für eine tolle Zeit diese Ausbildung war.

So sind wir beide immer mehr zu Gartenschnackern geworden – schön.

Wenn nun jemand mit uns schnacken mag, eine Führung möchte oder eine Gartenreise in den Norden plant, dann freuen wir uns über eine Nachricht.

Liebe Tine,
einen schönen Mai-Abend für Dich und Thomas,

ganz herzliche Grüße,
Svenja

Garten im Klimawandel

Svenja schreibt am 15. Juni

Hallo Tine,

zum Thema Klimawandel im Garten habe ich mir mal Gedanken gemacht:

Wie kann der Garten der Zukunft aussehen, wenn es immer trockenere Sommer gibt, aber manchmal auch durchaus heftige Regenzeiten und mildere Winter?
Wie kann der Garten sich in Zeiten des Klimawandels verändern, entwickeln? „Garten im Klimawandel“ weiterlesen

Tulpen – total in….

Svenja schreibt am 2. Oktober:

Liebe Tine,

es war schön, gestern mit Dir zu schnacken! Tut mir leid, dass wir so hektisch waren – hier ist gerade der Blumenzwiebelversand in vollem Gang. Hast Du denn Deine Kundin mit den Tulpenzwiebeln glücklich gemacht?

Ich hab so sehr das Gefühl, dass es einen echten Tulpen-Hype gibt in den letzten Jahren. So auch diesen Herbst – Tulpen sind irgendwie total in. „Tulpen – total in….“ weiterlesen

Winter im Gemüsegarten

Tine schreibt Ende September 2021

Hallo Svenja

Du hast mich unlängst gefragt, ob wir etwas zum Thema Wintergemüse in den Blog stellen wollen und ob ich welches  in meinem kleinen Gemüsegarten anbaue…

Ja und nein. Wir schreiben etwas dazu im Blog. Aber anbauen oder aussäen tu ich dieses Jahr gar nichts mehr. Ich bin so frustriert wegen der Nacktschnecken dieses Jahr. Sie fressen alles ab, sobald es keimt… keine Chance!

Ich kriege keinen nacktschneckenfreien Bereich hin. Nicht im Mistbeet, nicht im mit Schneckenzaun eingegrenzten Beet. Nirgends!
Ich werde mich im kommenden Winter auf Wildgemüse reduzieren… auch schön.

Herzlich, Tine

Svenja:

Hallo Tine,

ja, das mit den Schnecken ist ein echter Mist!
Dieses Jahr natürlich wegen des Wetters auch besonders schlimm!

Ich habe neulich einen Onlien-Vortrag über das Thema Wintergemüse gehört und hab deshalb richtig Lust, darüber zu schreiben.

Was ich gelernt habe ist, dass frühe Sorten sich gut für den späten Anbau eignen.

Das klingt ja erstmal sonderbar, bedeutet aber, dass frühe Gemüsesorten schneller sind. Es geht hier um Radieschen und Mohrrüben, Mairübchen oder Kohlrabi.

Dieses Gemüse, die früheren Sorten kann man Mitte August aussäen und Anfang September noch pflanzen (Kohlrabi) oder gar erst im September aussäen, wie Radieschen.

Ich habe auch gelernt, und die Idee hat mich total begeistert, dass jetzt, Anfang September Erbsen auszusäen eine gute Idee ist. Denn Erbsentriebe schmecken wunderbar im Salat und in der Gemüsepflanne und schaffen es auf jeden Fall noch, 10-20 cm groß zu werden. Da hab ich ja richtig Lust zu…

Liebe Grüße

Svenja

Tine:

Ja, Svenja…. es ist so interessant. Man kommt ja von selbst gar nicht drauf, im Herbst nochmal Radieschen anzusäen… und Erbsen schon gar nicht, um die Triebe dann zu dünsten. Und die sind bestimmt lecker.

Mit Spinat habe ich gute Erfahrungen machen können.

Also ich hatte die Initialzündung diesbezüglich vor 4 Jahren, als ich über das Buch von Wolfgang Palme gestolpert bin. Ein Superteil ist das. So schön und so übersichtlich aufgemacht: mit Tabellen und Poster für den richtigen Zeitpunkt zur Aussaat, Ernte und Lagerung. Einfach klasse.

Wintergemüse

Nun habe ich in meinem Garten gerade frisch gewachsene Brennnesseln entdeckt.

Ganz hinten, wo die wilde Ecke ist und wo einst der Teich war.

Sonst habe ich sie im August runtergeschnitten, nachdem ich die eiweißhaltigen Samen abgeerntet und zum Trocknen ausgelegt hatte. Das habe ich dieses Jahr versäumt…. irgendwie war es immer zu naß. Sie sind dann umgefallen, weil sie riesig hoch geworden waren und somit sind sie aus den Blattachseln reichlich ausgetrieben.

Demnächst gibt es also Brennnesselspinat, Bratlinge und Suppeneinlagen…

Ich werde sie und auch den Giersch demnächst runterschneiden. Die treiben gut nochmal aus. Das gibt eine gute späte Ernte. Immer gut für Suppen, als Mischgemüse, als Gewürz oder Tee.

Ich liebe die Nutzung des Giersch. Das tut meiner Seele richtig gut!

Euch einen schönen Abend, Tine

Svenja:

Hallo Tine,

ja, Giersch ist köstlich, das finde ich auch. Wir mögen im Moment so gerne Gierschpesto oder gemischtes Wildkräuterpesto (mit Pinienkernen, Knoblauch und Parmesan und dann allem, was der Garten so hergibt….) und dazu Nudeln und grüne Bohnen. Lecker!

Es ist ja auch jetzt noch möglich, Salat auszusäen, hast Du schon mal Salat als Jungpflanze überwintert? Das geht wohl besonders gut mit den Wintersalaten wie Humil oder Wintermarie, aber so ein kleiner Salat hat dann im Frühling natürlich bessere Startchancen. Wenn es furchtbar kalt ist, sollte man den mit Tannenreisig abdecken.

Feldsalat kennt man ja als Wintersalat, der braucht es relativ kühl zum Keimen, aber der passt überall dazwischen. In die Beete, in den Balkonkasten, als Gründüngung….
Schön ist auch Winterportulak, Postelein, lecker als Salat und auch der braucht es kühl zum Keimen und Wachsen. Und er ist gut für kleine Gefäße geeignet.

Wie ist es denn bei Dir mit dem Lagern von Wintergemüse, hast Du da Erfahrung? Vieles kann man ja wirklich sehr lange ernten. Viele Kohlsorten zum Beispiel. Wichtig ist, darauf zu achten, dass man mit dem Ernten wartet, bis der Raureif abgetaut ist, den beraufeiftes Gemüse, das man erntet wird matschig.

Du lagerst auch Mohrrüben und Pastinaken in Sand ein und holst sie dann bei Bedarf heraus, oder? Das geht super.

Schöne Grüße
von Svenja

Tine dazu
Hi Svenja,
toll… der Wildpflanzen-Geschmack! Er ist zwar oft bitter und das muss man mögen, aber ich setze gern Früchte beim Kochen und bei Salaten ein. Das gibt dann neue Geschmackserlebnisse.
Zum Salat: letztes Jahr hatte ich Anfang September noch Spinat ausgesät, der dann als junge Pflanze ungeschützt gut durch den z. T. recht kalten Winter gegangen ist.
Und ich hatte dann im Mai schon Spinat zu ernten. Zusammmen mit frischen Brennnesseln gab es dann mehrere satte Spinatmahlzeiten. Auch ist er in den Smoothie gewandert. Das fand ich sehr attraktiv!
Leider haben dieses Jahr sofort die Schecken oder Spatzen ganze Arbeit geleistet. Ich habe es leider nicht gemerkt, wer es war. Jedenfalls wurden die Jungpflanzen sofort vertilgt, kaum dass sie aus dem Boden raus waren.
Wegen der Schneckenplage hat mich der Mut, etwas auszusäen, leider verlassen. Obwohl – gerade habe ich geschaut, ob noch Saat von dem Winter-Kopfsalat ‚Winterbutterkopf‘ da ist. Den hatte ich 2019 Ende September ausgesät und die Jungpflanzen im Oktober dann sowohl ins Freiland als auch ins Mistbeet verpflanzt.
Der Winter 2019/20 war ja recht milde. Da habe ich sowohl aus dem Mistbeet, als auch später aus dem Freiland Salat ernten können. Das ging richtig gut.
Was auch prima funktioniert ist Rucola und Asia-Salate. Wenn der Winter milde verläuft, kannst du die ganze dunkle Zeit hindurch immer wieder Blätter abpflücken. Bei Kälte ist natürlich Stillstand. Aber in meinem Mistbeet geht viel.
Und natürlich Winterpostelein…
Mit dem Lagern geht es mit Sand für alle Wurzelgemüse ganz prima, das finde ich auch. Meine Yacon-Wurzeln sind jetzt noch gut essbar. Allerdings geht sowas nur in kalten Räumen, wo keine Mäuse oder Ratten hineinkönnen.
Das können wir bei uns nur in der Werkstatt von Thomas realisieren. Im Stall sind die kleinen Nager zu aktiv… auch an den Äpfeln laben sie sich immer. Zwar stellen wir auch Fallen auf. Das klappt aber nicht grundsätzlich.
Und es ist auch doof… ich mag das gar nicht. Aber was soll man machen…?
Aus meiner Kinheit erinnere ich, dass wir Äpfel in Torf gelagert hatten. Die blieben darin bis ins Frühjahr saftig und sehr lecker.
Pilze
….so, jetzt gehe ich kochen. Wir waren heute im Wald zum Pilzesammeln. Einige Maronen haben wir gefunden. Genug für eine leckere Soße zu Nudeln und Kopfsalat mit Wildkrautanteil und Kapuzinerkresseblüten garniert…
Habt einen schönen Abend!🌆❣️Tine

Buschwindröschen

anemone-robinsoniana
Svenja schreibt am 30. April

Liebe Tine,
es ist Frühling!
Der Regen gestern hat alles angestoßen, ich hab das Gefühl, dass über Nacht alles viel grüner geworden ist!
Oh, ich liebe diese Jahreszeit!

Und jedes Jahr scheint eine anders Staudengruppe sich so richtig in Szene zu setzen, dieses Jahr sind es für mich die Buschwindröschen – sie sind so üppig und auch spät in diesem kalten Frühling – herrlich!

Eines der schönsten Frühlingsbilder malt für mich ein Buchenwald in der Nähe von Neumünster. Die Eider fließt hindurch, es gibt dort Teiche, hügeliges Gelände, Baumstubben und Steinhaufen und riesige Teppiche voller Buschwindröschen. „Buschwindröschen“ weiterlesen