Tine schreibt Ende September 2021
Hallo Svenja
Du hast mich unlängst gefragt, ob wir etwas zum Thema Wintergemüse in den Blog stellen wollen und ob ich welches in meinem kleinen Gemüsegarten anbaue…
Ja und nein. Wir schreiben etwas dazu im Blog. Aber anbauen oder aussäen tu ich dieses Jahr gar nichts mehr. Ich bin so frustriert wegen der Nacktschnecken dieses Jahr. Sie fressen alles ab, sobald es keimt… keine Chance!
Ich kriege keinen nacktschneckenfreien Bereich hin. Nicht im Mistbeet, nicht im mit Schneckenzaun eingegrenzten Beet. Nirgends!
Ich werde mich im kommenden Winter auf Wildgemüse reduzieren… auch schön.
Herzlich, Tine
Svenja:
Hallo Tine,
ja, das mit den Schnecken ist ein echter Mist!
Dieses Jahr natürlich wegen des Wetters auch besonders schlimm!
Ich habe neulich einen Onlien-Vortrag über das Thema Wintergemüse gehört und hab deshalb richtig Lust, darüber zu schreiben.
Was ich gelernt habe ist, dass frühe Sorten sich gut für den späten Anbau eignen.
Das klingt ja erstmal sonderbar, bedeutet aber, dass frühe Gemüsesorten schneller sind. Es geht hier um Radieschen und Mohrrüben, Mairübchen oder Kohlrabi.
Dieses Gemüse, die früheren Sorten kann man Mitte August aussäen und Anfang September noch pflanzen (Kohlrabi) oder gar erst im September aussäen, wie Radieschen.
Ich habe auch gelernt, und die Idee hat mich total begeistert, dass jetzt, Anfang September Erbsen auszusäen eine gute Idee ist. Denn Erbsentriebe schmecken wunderbar im Salat und in der Gemüsepflanne und schaffen es auf jeden Fall noch, 10-20 cm groß zu werden. Da hab ich ja richtig Lust zu…
Liebe Grüße
Svenja
Tine:
Ja, Svenja…. es ist so interessant. Man kommt ja von selbst gar nicht drauf, im Herbst nochmal Radieschen anzusäen… und Erbsen schon gar nicht, um die Triebe dann zu dünsten. Und die sind bestimmt lecker.
Mit Spinat habe ich gute Erfahrungen machen können.
Also ich hatte die Initialzündung diesbezüglich vor 4 Jahren, als ich über das Buch von Wolfgang Palme gestolpert bin. Ein Superteil ist das. So schön und so übersichtlich aufgemacht: mit Tabellen und Poster für den richtigen Zeitpunkt zur Aussaat, Ernte und Lagerung. Einfach klasse.
Nun habe ich in meinem Garten gerade frisch gewachsene Brennnesseln entdeckt.
Ganz hinten, wo die wilde Ecke ist und wo einst der Teich war.
Sonst habe ich sie im August runtergeschnitten, nachdem ich die eiweißhaltigen Samen abgeerntet und zum Trocknen ausgelegt hatte. Das habe ich dieses Jahr versäumt…. irgendwie war es immer zu naß. Sie sind dann umgefallen, weil sie riesig hoch geworden waren und somit sind sie aus den Blattachseln reichlich ausgetrieben.
Demnächst gibt es also Brennnesselspinat, Bratlinge und Suppeneinlagen…
Ich werde sie und auch den Giersch demnächst runterschneiden. Die treiben gut nochmal aus. Das gibt eine gute späte Ernte. Immer gut für Suppen, als Mischgemüse, als Gewürz oder Tee.
Ich liebe die Nutzung des Giersch. Das tut meiner Seele richtig gut!
Euch einen schönen Abend, Tine
Svenja:
Hallo Tine,
ja, Giersch ist köstlich, das finde ich auch. Wir mögen im Moment so gerne Gierschpesto oder gemischtes Wildkräuterpesto (mit Pinienkernen, Knoblauch und Parmesan und dann allem, was der Garten so hergibt….) und dazu Nudeln und grüne Bohnen. Lecker!
Es ist ja auch jetzt noch möglich, Salat auszusäen, hast Du schon mal Salat als Jungpflanze überwintert? Das geht wohl besonders gut mit den Wintersalaten wie Humil oder Wintermarie, aber so ein kleiner Salat hat dann im Frühling natürlich bessere Startchancen. Wenn es furchtbar kalt ist, sollte man den mit Tannenreisig abdecken.
Feldsalat kennt man ja als Wintersalat, der braucht es relativ kühl zum Keimen, aber der passt überall dazwischen. In die Beete, in den Balkonkasten, als Gründüngung….
Schön ist auch Winterportulak, Postelein, lecker als Salat und auch der braucht es kühl zum Keimen und Wachsen. Und er ist gut für kleine Gefäße geeignet.
Wie ist es denn bei Dir mit dem Lagern von Wintergemüse, hast Du da Erfahrung? Vieles kann man ja wirklich sehr lange ernten. Viele Kohlsorten zum Beispiel. Wichtig ist, darauf zu achten, dass man mit dem Ernten wartet, bis der Raureif abgetaut ist, den beraufeiftes Gemüse, das man erntet wird matschig.
Du lagerst auch Mohrrüben und Pastinaken in Sand ein und holst sie dann bei Bedarf heraus, oder? Das geht super.
Schöne Grüße
von Svenja
Tine dazu
Ja, nachdem uns die Schnecken ein paar Jahre wegen der Trockenheit in Ruhe gelassen haben, sind sie wieder da.
Interessant ist aber, zu beobachten, was sie fressen und was nicht. Während sie mir nicht viel von der Kartoffelernte gelassen haben, war der Topinambur überhaupt nicht betroffen. Und beim Obst war es sowieso ein Rekordjahr.
https://wasser-ernten.de/topinambur-im-waldgarten/
Einer der Vorteile von uns Waldgärtnern: Wir haben viele Pflanzen, die die Schnecken in Ruhe lassen. Wir verlieren ein bisschen, aber wir verlieren nicht viel.
Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet
Thomas
Danke für deinen interessanten und niveauvollen Artikel. Ich habe diesen interessanten Fachartikel gelesen. Danke für das Verfassen dieses informativen Artikels über „Winter im Gemüsegarten“.