Porphyr – der Naturstein für den Teichbau

 

Christiane schreibt am 28. Mai 2020

Liebe Svenja,

jetzt möchte ich mal einen Baustoff, einen Naturstein vorstellen, mit dem ich sehr gern arbeite. Jede Planerin hat da ja wohl so ihre Vorlieben. Und wenn ich  meine Kunden von den Qualitäten von Porphyr überzeugen kann, bin ich sehr glücklich. Denn es macht mehr Spass mit so wunderbaren Natursteinen wie dem Porphyr zu gestalten. Die Ergebnisse sind einfach gut. Natürlich ist es auch eine Preisfrage, dass möchte ich nicht verschweigen. Porphyr und seine Verarbeitung bewegt sich auch hier im Spitzenbereich…

Exponierte Hanglage

Wir werden mit dem Teichbau beginnen, denn hier ist der Porphyr in seiner Natürlichkeit unschlagbar.

Der sehnlichste Wunsch meines Bauherrn hier: das was in der Ferne sichtbar ist, hochzuholen. Er wohnt direkt an einem 12-15m Steilhang. Unten ist ein Naturschutzgebiet… Wiesen und Brachland. Ein Feuchtbiotop… ganz wunderbar. Und vom Haus, besonders vom Balkon aus betrachtet, hat er auch einen Super – Ausblick!

Aber draußen auf der Liege ist es meistens zugig und langweilig. Denn aus dieser Perspektive siehst du eben nur Gras und Gabionen. Es soll Wind- und Sichtschutz geschaffen werden, denn man fühle sich auch auf dem Präsentierteller. Der Nachbar von der Ostseite ist nicht weit… Aber der Ausblick muss erhalten bleiben! Und die Stimmung eben auch.

Ich liebe diese etwas kniffligen Aufträge!

Porphyr - ein Naturstein 1

Schnell waren wir uns einig: Wasser ist Leben und die größstmöglichste Chance, Vielfalt auf den Tisch zu zaubern. Dazu dann einen Holzsteg statt Sandstrand und ein Teich mit gemauertem Steilufer und Geplätscher: Porphyr – Polygonalplatten!

Maßgeschneidert muss es sein

Das Anfertigen einer maßgeschneiderten Teichfolie haben wir den Spezialisten der Firma re-natur überlassen. Die Stein – Einrichtung hat Thomas gemacht. Die Porphyr – Platten sind hier, wie Ziegelsteine, miteinander durch Mörtel verbunden… regelrecht aufgemauert worden. Nach vorne hin ist das nicht sichtbar… da wurden tiefe Fugen gelassen. Aber im hinteren Bereich existiert ein Betonkörper, der den Kram zusammenhält. Abgedeckt wieder mit Porphyrplatten, als Terrasse nutzbar. So geht Teichbau mit Porphyr, wenn du Steilufer haben möchtest. Mit einen Platz,  von wo du ins Wasser gucken kannst und das Leben im Wasser bestaunen kannst.

Auf diesem Bild sieht man gut die Qualität des Ortes… den Weitblick. Hinter den Bäumen geht es steil bergab. Die Bepflanzung wurde schlicht und flachwachsend gestaltet.

Die Schönheit liegt im Detail

Porphyr - ein Naturstein

Das Geplätscher kann man sich gut vorstellen… oder? Der  Quell-Stein hat im hinteren Drittel ein Loch bekommen, aus dem das Wasser hervorblubbern  kann. Aber einen solchen passenden Stein erstmal zu finden… ! Thomas hat ein Händchen für sowas und für Steine. Und ganz speziell eben für Porphyr.

Der Gräser – Saum aus Miscanthus sin. ‚Gracillimus‘ gibt den gewünschten Sichtschutz zum Nachbargrundstück.

 

Alter Stadtgarten in Blankenese

Eine junge Familie mit 2 Jungs im Alter von 5 und 7 Jahren wohnt an diesem schönen Platz im Villenviertel von Blankenese. Man hat hier Lust, dem Garten ein neues Gepräge zu geben, mehr Schönheit zu wagen. Blumen und Wasser, einen Teich,  wünschen sich vor allem die Jungs. Dort wo jetzt die Liegestühle stehen, liegen sie nachmittags in der Sonne. Da soll er hin! Halb unter den großen Rhododendron, ganz rechts.

Mit Hilfe von Bändern lege ich die Kontouren aus… und plane. Und Wochen später legt Thomas Hand an.

  

Ein Jahr später sieht die Anlage schon gar nicht mehr so neu aus und der Platz wir gut genutzt. Man sitzt und spielt viel und gern hier unten… am Teich. Die Jungs seien am liebsten im Teich, höre ich.

Wildbach – Feeling

Schon die Zeichnung von dieser Neugestaltung eines Hausgartens mutet an wie ein Wassertier… eine Kaulquappe vielleicht… oder eine Wasser – Schlange, ein Fabelwesen?

Der Eigner ist leidenschaftlicher Angler in nordischen Gefilden, an Wildbächen und Fjorden sind er und seine Frau mit Vorliebe und mehrmals im Jahr. Einen Karpfenteich hatte dieser passionierte Jäger bereits im unteren Bereich seines Grundstückes installiert. Ganz rechts in der Zeichnung, nur noch angedeutet und auf dem zweiten Blatt in Gänze, dargestellt.

Der Kopf der Schlange befindet sich im oberen Bereich des Gartens, wo das Wohnhaus steht. Man sieht gerade noch einen Zipfel des Wintergartens, ganz links in der Zeichnung. Daran schließt eine großzügige Terrasse an und daran dann 2 Teiche, der Schlangenkopf. Ein ganz kleiner, das Quellbecken von 4 Quadratmetern und eben darunter ein Teich von etwa 40 Quadratmetern, von dem der Schwanz abzweigt. Der schlängelt sich dann etwa 50 m sachte bergab…

…. und landet, auf dieser Zeichnung von unten kommend, mit viel Gefälle auf den letzten Metern und Stromschnellen im unteren, alten Teich. Den haben wir allerdings auch mit neuer Folie versehen. Er mißt etwa 150 Quadratmeter. An seinen Ufern wurde ein Holzsteg geplant und gebaut  sowie ein Sitzplatz mit Pergola, ein Wintergarten, eine Küche für Wild-Zerlegung, mit Kühltruhe und Platz für Gartengerät.

Für die Umsetzung dieses Ensembles, für den Teichbau, konnte ich Gero gewinnen. Mit der Firma Gero von Klitzing arbeite ich seit nun fast 30 Jahren zusammen… es war und ist immer eine große Freude, wie natürlich und einfühlsam diese Menschen gestalten können.

Arbeitsabläufe

Etwa die Hälfte der Arbeit wurde hier bereits geleistet: die Kontouren wurden ausgebaggert, Massen von Erde weggeschafft. Sämtliche Weg – und Terrassenflächen etwa 25cm tief ausgeschachtet und wieder mit einer 15cmTragschicht aus Grantgeröll oder Recycling – Material verfüllt und verdichtet. darauf eine Verlegeschicht für den Porphyr aus feinem Splitt oder Brechsand.

Mit großer Sorgfalt werden die Porphyrplatten vorher ausgelegt. Sie sollen farblich abgestimmt und von der Form her zu harmonischen Verläufen gebracht werden, nicht etwa wild durcheinander gelegt werden.

 

Gero hat hier sehr wenig, bzw. gar keinen Mörtel bei der Verarbeitung der Porphyrplatten verwendet. Das erfordert gute Präzision, da darf nichts schief liegen oder wohlmöglich kippeln.

Zum Schluss geht es dramatisch bergab. Und überall muss drauf geachtet werden, dass kein Wasser aus dem System verloren geht. Alles muss abgedichtet und gegen Kapillarkräfte gesichert sein. Das braucht viel Erfahrung im Umgang mit Wasser und Teichbau.

Auch der alte Teich wurde mit neuer Folie versehen.

Wenn Wünsche in Erfüllung gehen

Aus dem kleinen Quellteich ergießt sich das Wasser und plätschert munter bergab… ich besuche den Garten im Frühling nach dem Bau. Auch hier sieht alles so selbstverständlich aus… gar nicht mehr so neu. Wieder bestaune ich die Farbharmonie zwischen Porphyr und unseren heimischen Feldsteinen.

Das Wasser  findet seinen Weg unter der Holzbrücke hindurch und landet in einer mäandernden Kanalstrecke. Hier wurde der Porphyr zusammen mit Granit – Straßensteinen zu einen festen Gefüge vermauert. Das schafft Klarheit in der Gestaltung und schafft die nötige Mähkante.

 

Der Blick von der anderen Seite… ganz hinten sieht man wieder die Holzbrücke.

Zum Schluss dann der Steilhang, die Stromschnellen. Hier geht es mit Geräusch bergab und landet gleich darauf im großen Teich, von wo die große Pumpe das Wasser in einer separaten Leitung wieder zum kleinen Quellteich pumpt.

 Das Ehepaar ist zufrieden. Vor allem auch deshalb… wie ich einige Jahre später höre… hat es tatsächlich geklappt. Er hat sich seinen Traum erfüllt: hat Forellen als Jungfische ausgesetzt und sie sind später den Bachlauf hochgewandert!

Diese Anlage haben wir vor 12 Jahren gebaut, liebe Svenja. Sicher kann man sowas auch kritisch betrachten. Andererseits haben Frosch und Libelle in dieser kleinen Wasserlandschaft eine Heimat gefunden.

Als nächstes werde ich Porphyr als verbindenden Naturstein für Terrassen und Treppen vorstellen.

Weiterhin einen wonnigen Mai wünscht Tine

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