Warum gärtnern glücklich macht

Svenja schreibt am 9. Juli 2020

Liebe Tine,

in diesem Jahr mit haben viele Menschen ihren Garten wieder für sich entdeckt.   Das finde ich spannend, und ich hab eine Umfrage im Bekanntenkreis gemacht:

Was ist das Reizvolle am Gärtnern?

Warum gehen Menschen in jeder freien Minute raus, um auf Knien durch die Beete zu rutschen und mit krummem Rücken im Gemüse zu stehen?

Da ist zum Einen das Ernten:

Eigenes Gemüse zu ernten ist ein erhebendes Gefühl, es ist zudem viel geschmackvoller und man weiß, was drin ist (und besonders, was nicht drin ist!).

Viele Menschen wünschen sich einen nachhaltigeren Lebensstil, da ist ein Gemüsegarten ein Schritt in die richtige Richtung.

Ein anderer Aspekt ist sehr viel weniger greifbar, aber umso wichtiger:

Erdung, etwas mit den Händen machen und ein Ergebnis sehen.

Dabei die Seele baumeln lassen, mit der Natur zu tun haben und einen Ausgleich zur Arbeit zu finden.
Gärtnern bedeutet Auftanken, bedeutet sich lebendig zu fühlen und spricht von den Geheimnissen des Lebens.  Es wirkt heilend, entschleunigend und hilft, auszuspannen.  Außerdem ist es eine Art Sportprogramm an der frischen Luft, man hört die Tiere und riecht die Düfte der Erde, der Blumen.

 

Es macht Spaß, genau hinzugucken, das ist nicht nur im Garten so, man kann immer wieder Neues entdecken und auch selbst gestalten.

Und man kann die Werte der Großelterngeneration weitergeben.

Aber auch das Gemeinsame im Garten ist so schön, man grillt mit Freunden und Familie und zeigt sich, was man gepflanzt und angelegt hat.

 

 

Deshalb ist es auch schön, anderer Leute Gärten anzugucken.

Die Aktion Offener Garten war ja in diesem Jahr nur sehr eingeschränkt durchführbar, aber viele Gärten sind auch jetzt immer noch mal nach Verabredung geöffnet, es lohnt sich bestimmt, noch mal zu gucken…..

 

Liebe Tine,

was meinst Du?

 

Christiane antwortet darauf

Oh ja, Du sprichst mir total aus der Seele, liebe Svenja.

Erinnerst Du mein Buch „Gärtnerseelen – Warum Dreck unter den Fingernägeln glücklich macht.“  2012 ist es erschienen.  Und ich machte meine erste Lesung am 2. September, bei euch, in der Staudengärtnerei. Es war knackevoll damals in eurem  Gewächshaus – Café … schön war das!

In „Gärtnerseelen“ erzähle ich von 9 Gärten, inclusive meines Gartens, von Frühling bis zum Winterbeginn. Ich rücke den  gärtnerten Menschen so richtig auf die Pelle, besuche sie spontan und fast unangemeldetwieder und wieder und berichte davon. Es entwickelt sich. Es wird sogar richtig spannend.

Also mich macht das Werkeln und Wirken in meinem Garten nicht nur glücklich. Es erfüllt und erfasst mich in der ganzen Bandbreite meines Seins.

Und es ist mein ewiges Ansinnen, dies zu leben und weiterzugeben. Außerdem ist es mit dem Thema Schönheit eng verknüpft. Schönheit mit Pflanzengestaltung zu erschaffen  und diese zu erhalten und sogar noch zu vermehren, ist so wichtig, ist Balsam für die Seele.  Meine Firma heißt Gartenzeit – Entwurf schöner Gärten.

Die Gemüseanbau nimmt zu

Und ja, auch ich erlebe mehr Interesse am Gärtnern, speziell am Gemüse. So gut wie jeder Garten, den ich gestalte,  hat heute zumindest ein Hochbeet. Frische Kräuter und Salate, vielleicht noch Radieschen… die Kinder sind oft auch der Motor dafür. Sie fordern es richtig ein. Ich find’s toll, was da läuft… speziell jetzt:  Corona sei Dank !

Corona ist eben nicht nur schlecht, aber das ist eine andere Geschichte.

Und die offenen Gärten sind super! Eine kulturelle Erweiterung von hoher Qualität!

In diesem Sinne und trotz oder wegen Regen wünsche ich allen ein schönes Wochenende.

Wir werden mal in den Wald gehen. es könnte Steinpilze geben…

Herzlich,Tine

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