Mangold

Svenja schreibt am 11. August

Liebe Tine,

danke für den Mangold, den Du mir mitgebracht hast! Ich liebe Mangold und wir haben dieses Jahr keinen im Garten (großer Fehler!) – deshalb freue ich mich umso mehr über Dein Geschenk!

mangold-geschenk

Wir haben daraus eine Quiche gemacht. Quiche gibt es bei uns häufig, weil sie so variabel ist, man alles, was grad da ist reintun kann und es kann nur gelingen!

In diesem Fall habe ich auf Butter, Mehl, etwas Salz und kaltem Wasser einen Mürbeteig hergestellt, ihn ruhen lassen und dann in eine von meinen schönen Pillivuyt-Quicheformen gedrückt. Wenn ich viel Zeit habe, mache ich auch Hefeteig, wenn nicht, dann nehm ich schon mal fertigen Blätterteig aus dem Kühlregal.

mangold-muerbeteig

Als Füllung braucht es eine Eier-Mischung mit irgendeinem fetthaltigen Milchprodukt, Sahne und Saure Sahne in diesem Fall, 4 Eier dazu, Schafskäse, Muskat, Zwiebel, Knoblauch, Salz, Pfeffer und den kleingeschnittenen Mangold. Ich hab ihn nicht blanchiert, er war ja noch klein und dünnstängelig, bei dicken Stängeln hätte ich das getan. Statt der Sahne geht genausogut Creme fraiche oder Schmand oder auch Hafersahne, Sojamilch oder Ähnliches.

mangold-blanchiertmangold-quichemangoldquiche-fuellung

Dann die Füllung auf den Boden und ab in den Ofen, 40 Minuten, bei 180 oder 200 Grad. Wir hatten grad viel Käse und haben noch geriebenen Käse drauf getan, auch lecker!

mangoldquiche-fertig

Hat gut geschmeckt!  Danke Dir!

Was hast denn Du daraus gemacht?

Schönen Abend und herzliche Grüße von Svenja und Rainer

 

 

Christiane schreibt darauf

Das sieht ja oberlecker aus, moin Svenja!

Ich habe diesen Mangold zum ersten Mal für mich als Gemüse im eigenen Garten angebaut. So lange habe ich den Gemüsegarten noch nicht und ich muss schon sagen:

Mangold ist Gold wert

Und der ist auch echt was für Garten – Anfänger. Wüchsig und leicht zu kultivieren. Ich habe ihn vorgezogen und die jungen Sämlinge überall, wo noch Platz war, hingepflanzt. Der rotstängelige Mangold ist ja auch in den Staudenbeeten wunderschön. Und wenn man immer nur die äußeren Blätter abißt, dann hat man lange zu ernten und die Pflanze bleibt an ihrem Platz. Wie es aussieht, mögen die Schnecken  ihn nicht. Dafür mögen ihn die Spatzen, ich erzählte Dir ja davon. Sie essen Löcher in die Blätter.

Mangold ist ja so vielfältig zu gebrauchen… ich bin total begeistert. Hier habe ich ihn mit den letzten Großen Bohnen der Saison zu einem Pfannengericht verarbeitet. Geerntet, draußen gesessen und Bohnen gepaalt… das sind so schöne Momente, die ich so wertschätze! Ich kann das gar nicht beschreiben…

Aber geschnitten und gekocht wird bei uns noch in der Küche. Während die Bohnen bereits im Kochtopf köcheln, wird in der Pfanne mit Zwiebeln, Kurkuma-Wurzel und Salz angebraten. Abgelöscht wird bei uns mit Mirabellenwein ( oder Weiß-Wein) aus eigner Herstellung.

Und dann kommt der Mangold mit den Zitronen – Halbmonden hinein und für 10-12 min. der Deckel drauf.

Zwischenzeitlich schneide ich die Gewürztagetes und die Taglilienblüte fein.

Der Mangold ist gar, wenn der ‚Vulkan‘, so heißt die Sorte, die Farbe wechselt, blasser wird. Dann kommen die Bohnen hinzu, die Kokosmilch (oder Sahne) und die Gewürztagetes. Es wird gut umgerührt und nochmal für einige Minuten mit Deckel leise geköchelt.

Serviert wird natürlich wieder draußen und angerichtet wird mit gestreifter Taglilienblüte, einigen Tagetesblüten und einer Prise Pfeffer drüber.

Köstlicher Ziegenkäse aus der Region sorgt für weitere Proteine.

In diesem Zuge will mal erwähnt werden, daß es ein Genuss ist, mit der neuen Peugeot-Pfeffermühle aus dem Basilikum zu hantieren. Gutes Werkzeug ist gutes Werkzeug… ist gutes Werkzeug. Egal – ob im Garten oder in der Küche. Die Arbeit macht so viel mehr Spass!

Stielmangold Vulkan

Übrigens kippe ich das Bohnenwasser immer weg und koche auch grüne Schnittbohnen erstmal halbgar und kippe das Wasser weg. Bohnen enthalten das giftige Phasin, das rote Blutkörperchen verklebt. Es heißt, es würde beim Kochen weitgehend zerstört. Aber was heißt das schon: weitgehend… ?

Sag mal, Svenja, mögen die Schecken wirklich den Mangold nicht… oder habe ich dieses Jahr nur Glück gehabt?

(Svenja:  Tine, ich glaube, der Mangold wächst schneller, als die Schnecken fressen können…)

Also ich finde Mangold einfach nur lecker!

Herzlich – Tine

 

Svenja darauf

Moin, Tine

Spass beiseite. Natürlich sind Schecken besonders im Gemüsegarten ein Problem und sie sind schneller als ihr Ruf. Ich hab nun nochmal mit meinem Gemüsegärtner-Rainer gesprochen und er sagt klar, dass Mangold zu den Gemüses gehört, die verschmäht werden. Pflanzen können sich auch gegen Fressfeinde wehren, indem sie entsprechende Bitterstoffe etc. entwickeln, die ihren Widersachern nicht schmecken. Schnecken mögen somit kein Mangold!

Hab einen guten Tag,

Svenja

 

Tine meint dazu

Ich hab mir schon sowas gedacht, Svenja. Denn meinen Schnittkohl, den ich zur gleichen Zeit gepflanzt hatte, habe ich mittlerweile entfernt. Zuerst hatte eine Weinbergschnecke sich daran gelabt. Sie war wieder mal über den Schneckenzaun gestiegen. Die können das, die Weinbergschnecken. Zum Glück hatte ich schon ziemlich große Jungpflanzen in Bissenbrook gekauft. Es blieb also noch etwas von den Pflanzen übrig, die dann auch gut wuchsen.

Bis ich bemerkte, dass wieder Frassstellen da waren. Shit. Zufällig sah ich dann, wie eine Maus sich bediente. Uff! Und die Spatzen fanden auch Geschmack am Kohl. Die vier Pflanzen, die ich probehalber für Kohl – Salat gekauft hatte, sahen alsbald aus wie Gespenster. Mir jedenfalls verging der Appetit. Ich habe sie dann auf dem Kompost zum Frass freigegeben. Es wurde sowieso zu eng, weil die Zucchinis so zugelegt hatten.

Jetzt wissen wir es also definitiv: Schnecken mögen kein Mangold!

Aber Kohl mögen sie alle

Und ich werde wohl keinen Kohl mehr pflanzen, er ist einfach zu beliebt in der Tierwelt. Wenn ich jetzt sehe, wie viele Kohlweisslinge hier von Blüte zu Blüte segeln und sich laben, dann bin ich froh, dass ich nicht um meinen Kohl bangen muss. Ich hatte vor einigen Jahren mal Palmkohl in mein Mistbeet gepflanzt. Die Pflanzen waren so üppig, geradezu prachtvoll… bis ich realisierte, dass überall kleine Raupen am Werke waren. Das werden die Vögel ja vielleicht regeln, dachte ich. Aber mein Optimismus hielt nicht lange. Die Raupen wuchsen… die Kohlblätter schrumpften.

Nie wieder Kohl ohne Netze drüber! In England habe ich gesehen, dass ganze Gartenbereiche unter Netz standen. Für Kohl und Beerensträucher auch. Na mal sehen, wie ich nächstes Frühjahr darüber denke.

Bis denne, Tine

 

 

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