10 Tipps für das Gärtnern nach den Eisheiligen

Svenja schreibt am 12. Mai

Moin Tine,
was sind das für schöne Tage grade, herrliches Maiwetter mit blauem Himmel und das Grün ist so üppig!
Aber morgens ist es noch empfindlich kalt, puh….  Als wir gestern mit den Hunden gingen, waren 1,5 Grad.  Und in der Nacht hat es wieder tüchtig gefroren!

Maimorgen in der Eichenallee in Perdoel
Maimorgen in der Eichenallee in Perdoel

Das sind dann wohl jetzt die letzten Eisheiligen.

Ich hab mal für unsere LeserInnen meine 10 Tipps für das Gärtnern nach den Eisheiligen aufgeschrieben.

Die Eisheiligen, das ist eine Kälteperiode Anfang Mai, deren Ende den Start in den Gartensommer markiert. Benannt werden die oft kalten Nächte nach Heiligen wie Bonifatius, Servatius und sie enden mit der Kalten Sophie am 15. Mai.  Danach kann relativ unbedenklich alles Frostempfindliche ins Freiland gesetzt werden.

Für Gärtner sind die Eisheiligen ein wichtiger Termin im Gartenjahr.  Denn EIGENTLICH sollte vorher nichts Frostempfindliches ausgepflanzt werden.

Nach Mitte Mai aber gibt es kein Halten mehr:  Die ganzen Sommerblumen, wie Geranien und Elfenspiegel, Petunien, Verbenen und all die wunderbaren Sommergäste können ausgepflanzt werden.  Einjährige Kräuter, Gemüse, alles kann in die Töpfe und Kübel, auf Terrasse und Balkon und natürlich kann es jetzt auch im Garten so richtig losgehen!

Üppiger Blumenkübel
Üppiger Blumenkübel mit Geranien, Süßkartoffeln, Kräutern und Angelonien

Standort

Wählen Sie für Balkon und Terrasse geeignete Gefäße, die immer auch ein Abzugsloch benötigen. Je kleiner der Kasten oder Topf, desto schneller trocknet er aus.  Große Gefäße kann man mit verschiedenen Blumen bepflanzen, diese sollten aber ähnliche Bedürfnisse haben.

Achten Sie auf die Standortwünsche der Pflanzen, damit diese sich bei Ihnen wohlfühlen. Im Schatten wachsen Fleißige Lieschen, Begonien, Schneeflocken (Bacopa) und Fuchsien, die meisten anderen Sommerblumen mögen sonnige Standorte.

Topfgarten
Vor einer warmen Hauswand fühlen sich viele Sommerblumen wohl.

Pflanzung und Pflege

Es lohnt sich, jedes Jahr neue Erde zu verwenden. Wählen Sie hochwertige Blumenerde, möglichst mit wenig Torf.

Je sonniger und windiger es ist, desto mehr muss gegossen werden. Das Gefühl dafür kommt mit der Zeit.  Wer unsicher ist, steckt einen Finger in die Erde und fühlt so die Feuchtigkeit.

Düngen Sie Ihre blühenden Balkonblumen regelmäßig, dann werden Sie mit kräftigen Pflanzen und üppiger Blüte belohnt.  Gerade die ganzen bei uns nicht winterharten sogenannten Sommerblumen (Petunien, Geranien, ….) sollten gut mit Nährstoffen versorgt werden, schließlich erwarten wir von ihnen ja auch Blütenüppigkeit bis zum Frost!
Kräuter dagegen benötigen wenig Dünger.

Putzen Sie die Beet- und Balkonpflanzen regelmäßig aus.  Das bedeutet, verblühte Blüten zu entfernen, damit die Kraft der Pflanze weiterhin in die Bildung neuer Blüten geht und nicht für das Ansetzen von Saat verbraucht wird.

Achten Sie auf Schädlinge.  Viele muss man nicht mit harten Methoden bekämpfen, sondern kann sie absammeln oder abbrausen.

Ziertabak
Auch Gazanien werden von Insekten geliebt.

Auswahl

Neben den lange blühenden Sommerblumen können auf Balkonen und Terrassen auch Kräuter gepflanzt werden.  Achten Sie auch hier auf den Standort und ernten Sie reichlich, damit sich die Pflanzen schön verzweigen. Kräuter sollen immer so beerntet werden, dass ganze Triebspitzen ausgeknipst werden, damit die Pflanze buschig weiterwachsen kann.  Einjährige Kräuter wie Basilikum, Koriander und Kerbel können jetzt neben den mehrjährigen (Schnittlauch, Thymian, Salbei, Oregano) auch ins Freie gesetzt werden.

Manch ein Balkon oder eine Terrasse bietet die Möglichkeit, Kletterpflanzen zu beherbergen.Da bieten sich an sonnigen oder halbschattigen Standorten Einjährige Duft-Wicken an, die mit ihrem wunderbaren Duft die Sommerabende verschönern.  Wicken blühen üppig, wenn Sie die verblühten Blüten entfernen, sie können auch wunderbar für Blumensträuße gepflückt werden.

Achten Sie auf Arten, die den Bienen und Schmetterlingen Nahrung bieten, da sind zum Beispiel Löwenmäulchen, Ziertabak und wilde Ringelblumen aber auch Elfenspiegel und viele Kräuter gut geeignet.

Ziertabak
Ziertabak zieht nachtaktive Insekten an.

Liebe Tine,

da kommt jetzt bei mir mal wieder die Zierpflanzengärtnerin durch. Ich habe ja vor 30 Jahren meine Ausbildung im Kieler Botanischen Garten gemacht zur Gärtnerin der Fachrichtung Blumen und Zierpflanzen.  Das Thema Sommerblumen hat mich schon damals fasziniert und es ist spannend, wie sich das Sortiment seitdem verändert hat.

Auch sind die Menschen heute viel mutiger, was die Kombination von Stauden und Sommerblumen angeht.  Ich mag es gern, wenn man seine Beete , besonders die frisch angepflanzten Staudenbeete mit Sommerblumen auffüllt.  Die Stauden sind noch nicht so groß, es ist noch viel (Pflanz-)abstand – und dazwischen Sommerblumen zu setzen macht die Beete dicht und es blüht schon im ersten Jahr.  Finde ich praktisch und klasse.

Überall Pötte und Kübel stehen zu haben finde ich auch sehr reizvoll, aber das muss ja auch immer alles gegossen werden….  Wir haben hier vor’m Haus schön viele alte Weinfässer bepflanzt, dann sind die wichtigsten Kräuter immer dicht bei, dazwischen blüht es üppig und die Duftgeranie darf auch draußen übersommern.  Schön.

Liebe Tine, ich wünsch Dir einen schönen Maien-Abend, bei uns gibt es heute Spargel mit Lachs und das Rezept dazu steht ausnahmsweise mal nicht hier sondern im Basilikum-Blog….

Bis Dienstag, ich freu mich auf Euch, liebe Grüße

Svenja

 

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