„Die Erbsen sind reif!“

posaunt es undThomas betritt die Küche von der Gartenseite… guckt dabei fragend… lächelt aber leicht hintergründig. Ich grinse: „Stimmt, hab schon davon genascht… lecker.“ Er hat sie nicht vergessen, die alte Geschichte.

Die Erbsen – Geschichte

Sie stammt aus unserer Anfangszeit. Er hatte erlebt, dass meine Mutter ganz euphorisch vom Garten hereinkam und eben diese frohe Botschaft vermeldete, als sei diese Tatsache etwas von überragender Bedeutung. War, oder ist sie für uns Landeier auch. Der Stadtmensch Thomas hat sich nur gewundert.

Junge Erbsen sind süß und lecker. Natürlich das Naschwerk  aus Kindertagen! Es war bei meiner Mutter so gewesen und auch ich habe lebhafte Erinnerungen an das Erbsenklauen bei uns im Gemüsegarten, aber auch beim Nachbarn. Denn natürlich waren sie nicht dafür gedacht, das sie jung und süß im Magen von uns Gören landeten, sondern auf dem Mittagstisch.

Erbsen als Naschwerk

Und wenn ich heute junge Erbsen direkt von der Pflanze in den Mund nasche, dann werden dabei Fluten von aufregenden Momenten wach. Auf dem Bauch, wie die Lurche, sind wir zwischen die Erbsen – Reihen gerobbt. Und einmal dachten wir, jetzt hat er uns erwischt, der alte Nachbar. Denn wir hatten ihn nicht kommen hören, mit seinem schlurfigen  Schritt , der ihn immer ankündigte. Wir lagen eigentlich unter seinen Augen, erstarrt! Aber er war mit dem Gießen beschäftigt. Goss seinen Salat mit der Kanne und ging wieder. Uff! Wir sahen zu, dass wir wegkamen. Zu unserer Baumhöhle, wo wir unsere Schoten aus den Lederhosentaschen hervorholten und zuerst das Innere der Erbse verspeisten, und dann die Schale. Diese befreiten wir aber von der harten inneren Haut. Etwas umständlich, verlängerte diese Knabbern –  Prozedur jedoch den Erbsen – Genuss. Göttlich, sag ich Dir!

Kennst Du das Erbsen – Quietschen

Seit letztem Jahr habe ich ich ja wieder einen kleinen Gemüsegarten, mit Schneckenzaun. Und dieses Jahr nun Erbsen angebaut. Nach 15 Jahren wieder eigne Erbsen. Und sie sind unvergleichlich, einfach nur lecker! Und wenn ich sie  für eine Mahlzeit pflücke und die frischen Schoten machen so ein quietschieges Geräusch wenn sie aneinanderreiben, dann ist das wie Musik in meinen Ohren. Erbsen – Quietschen. Einmalig und Unverkennbar!

Du bist ja nun zwar etwas jünger als ich, Svenja, aber sicher habt ihr als Kinder auf dem Lande doch auch von dieser Süssquelle genascht, oder?

Das Kind in mir hüpft vor Freude!

Tine

Svenja am 16. Juni

Moin Tine,

klar, hab ich Erbsen genascht!  Oma hatte immer welche im Garten und ein Bauer aus dem Nachbardorf hat sie felderweise angebaut, meine Freundin Carolin und ich saßen dann am Feldrand, futterten Erbsen und genossen den Blick in die Weite der Landschaft – ach, schöne Gegend hier!

Lange Zeit mochte ich Erbsen auch nur roh….  Inzwischen hat sich das geändert, ein Hefeteigboden mit Creme fraiche drauf, darauf Avocado, Erbsen,  bißchen mit Chili, Zitrone und Koriander gewürzt hat mir die Lust auf Erbsengerichte wieder gegeben…..   Oh, lecker!

Was gibt’s denn heute bei Dir?
fragt sich Svenja mit herzlichen Grüßen

Tine schreibt am 20. Juni

 

Moin, Svenja!

Erbsen satt

Wie Du Dir vorstellen kannst, gibt es im Moment dauernd Erbsen bei uns. Und Dein Vorschlag für den Backofen auf Teigunterlage werde ich auch ausprobieren. Avocado habe ich ja noch nie warm gegessen… allein das… !… und dann auch noch mit jungen  frischen Erbsen. Das ist Sommer pur!

Erbsen, gepaalt-1

Erbsen und Wurzeln

Mir schmeckt ja auch noch immer den Klassiker, wenn auch nicht in Mehlschwitze erstickt.

Erbsen und Wurzeln in Pfanne, mit Zwiebeln

Erbsen und Wurzeln mit Zwiebeln in Butterschmalz( Ghee ) leicht angebräunt und gedünstet.

Erbsen und Wurzeln, Junge Kartoffeln und Butter

Junge Kartoffeln dazu, üppig Petersilie und Majoran, gehackt, darüber. Ein Klacks „gute Butter“… fertig ist mein Mittagessen.

Abschied vom Spargel

 Die Spargelsaison ist vorbei… snief!  So gab es Samstag und Sonntag nochmal Spargel variiert. Als würdigen Abschluss:

Spargel mit Erbsen

Erbsen, Spargel,Zwiebellauch, Lauchzwiebel,Petersilie,Majoran,Kapuzinerkresse, Eier,Curcuma, Salz, Pfeffer,

… als Pfannengericht, mit Rührei. Für 2 Personen.

300g Erbsenschoten, 200 g Spargelspitzen, Zwiebelgrün aus dem Garten oder 2 Lauchzwiebeln, Petersilie, frischen Majoran oder Thymian, einen halben flachen Teel. Kurkuma, 2 Eier, ein Schuss Milch, 1/2 Eßl. Kokosöl ,Salz und frisch gemahlenen Pfeffer.

Die Erbsen werden gepaalt, die Spargelspitzen gewaschen und in 2-3 cm lange Stücke geschnitten. In das erhitzte Kokosöl gebe ich Salz und Kurkuma, verrühre Salz und Kurkuma. Ich nehme die Pfanne vom Gas und gebe etwas Wasser hinzu, sodass es zischt und brodelt. In die gelbe Brühe kommen nun die Erbsen, Spargelstücke, der Lauch und Majoran ( Thymian )hinein. Die Pfanne wandert wieder auf das reduzierte Feuer, Deckel drauf.

Erbsen, Spargel, Pfannengericht, Rührei, Lauchwiebeln

Nun schlage ich die Eier auf, trenne das Gelb vom Weiß und schlage letzteres steif. Unter den Eischnee wird das Eigelb gegeben und mit etwas Milch  und einer kleinen Prise Salz verrührt. Inzwischen( nach 5 min. ) ist das Gemüse halbgar mit ganz leichter Bräune und bekommt nun die luftige Eiermasse hinzugefügt, wir sanft verrührt und wieder abgedeckelt. Auf kleiner Flamme dauert es nochmal knappe 5 min. bis der Eiermantel fest geworden ist.

  • Erbsen und Spargel, Rührei,

Angerichtet wird mit der eßbaren Blüte und dem Blatt von der Kapuzinerkresse, gehackter Petersilie und einem Hauch frisch gemahlenen Pfeffers. Ich habe Dinkel – Chiabata dazu gereicht, mit Butter bestrichen und einer Prise Salz. Jedes andere leckere Brot geht natürlich auch.

Zum Nachtisch gab es Rhabarbergrütze mit Milch. Auch die Saison des Rhabarbers ist leider vorbei. Ein echtes Abschiedsessen also…

Aber von den Erbsen haben wir noch ein paar Mahlzeiten zu essen. Ich warte darauf, dass die Avocado reif wird.

Bis dann, Tine

2 Antworten auf „„Die Erbsen sind reif!““

  1. Ihr Glücklichen ! Hmmmmmm.
    Meine Erbsen waren dieses Jahr absolut kümmerlich, weder die „Allerfrüheste“ war wüchsig noch die späte Zuckererbse. Obwohl ich sie mit Gitterbögen au Bornhöved gegen Spatzen geschützt hatte. War vielleicht noch zu kalt, sodaß sie einen schlechten Start hatten…
    Habt ihr spezielle Sorten und versucht ihr ganz frühe Aussaaattermine oder gar Voranzucht in Töpfchen?
    LG Ariane

    1. Ist ja lustig, liebe Ariane… genau die selben Sorten hatte ich auch gelegt.Die „Allerfrüheste“hatte ich recht früh in den Boden gebracht. Höllisch aufgepaßt wegen der Spatzen, sie angehäufelt, noch bevor sie richtig draußen waren und dann Netze darübergespannt. Und dann die Netze nochmal außen herumgetüddelt, um den von mir gesteckten Erbsenbusch herum, um die Spatzen zu irritieren. Das war alles sehr mühsam. Aber wenigsten habe ich davon ernten können, wenngleich ich auch mit den Spatzen geteilt habe. Denn sie mögen Erbsen auch noch, wenn sie schon älter sind, besonders die jungen Triebe und Blüten.Aber sie kommen nicht mehr überall so gut dran.Wir haben ja so viele Spatzen hier auf dem Dorf, genau wie ihr auch.
      Nein, ich hatte sie nicht in Töpfen vorgezogen . Aber ich habe mich nach den Aussaat – Tagen gerichtet, nach dem Thun’schen Mondkalender.
      Die Zuckererbsen waren dann sehr wüchsig, hatten aber vergleichsweise wenig Schoten. Ich hatte letztes Jahr Stangenbohnen vorgezogen. Und dann war es doch noch so lange kalt, sodaß ich sie nicht rauspflanzen konnte.
      Der Unberechenbarkeit des Wetters ist nicht so leicht zu begegnen.
      Ich werde mich nächstes Jahr auf ein paar Nascherbsen beschränken, habe ich beschlossen…
      …mit liebem Gruß aus Garbek, Tine

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