Lavendelfragen am Sonntagmorgen.

Christiane Büch schrieb am Sonntag, 8. April '18

Einen wunderschönen Sonntagmorgen, liebe Svenja… hach ist das schön, so früh am Morgen draußen im Garten zu sein… kaum auszuhalten.

Der Zaunkönig schmettert unermüdlich sein Lied, während die Spatzen dauernd dazwischenqautschen, was  die Taube gar nicht erschüttern kann… ihr  stundenlanges monotones Gegurre  ist überhaupt gar nicht zu bremsen!

Oh und die Sonne wärmt einem schon so herrlich den Rücken, wobei die kühle Luft noch die Nase reizt… der Teepott die Hände wärmt… und die Narzissen erblühen mit einem Tempo, dass man zuschauen kann… Frühling – heißt diese Zeit!

Nach dieser harten Woche feiere ich gerade den Sonntag!

Wie Du weißt, renovieren wir ja gerade einen Kundengarten. Es ist ja immer wieder gigantisch, wenn mehrere Menschen mit Hilfe von Maschineneinsatz wirksam sind. Und wenn dann noch größere Heckenpflanzen etc. neu gepflanzt werden, ist der Garten nach einer Woche nicht mehr wiederzuerkennen.

Natürlich tauchen am Rande solcher Maßnahmen viele Aspekte auf, die gerne mal erörtert werden könnten, denn man sieht so schön, was so alles hätte besser gemacht werden können.

Sehr oft sehe ich zum Beispiel Lavendel am falschen Platz gepflanzt. Schade, weil die Erwartungen so gar nicht erfüllt werden können. Und dass es verschiedene Sorten gibt, die unterschiedlich aussehen … und was nicht alles…

Kannst Du nicht mal über Gärtnerwissen von Lavendel und seinen Sorten parlieren?

Svenja, Sonntag, halb 11

Moin Tine,

ja, das stimmt, Lavendel hat es manchmal ganz schön schwer.
Der mag halt volle Sonne und durchlässige Böden.
Und so ganz eng stehen, bedrängt werden, mag er auch nicht.

Aber der Schnitt ist die größte Herausforderung:  Unserer Erfahrung nach klappt es am Besten, den frisch gepflanzten Lavendel gleich im ersten Frühjahr nach der Pflanzung auf eine Handbreit über’m Boden zurückzuschneiden.   Im April, wenn man wieder Lust bekommt, in den Garten zu gehen.  Dann jedes Jahr im Frühling kurz schneiden.
Im Herbst zu schneiden halte ich für gefährlich, je nach Winter….  Aber das hat sich bei uns nicht bewährt.  Wenn der Winter hart wird, friert der Rest weg – und schneidest Du im Frühling, kannst Du erstmal gucken, wo noch Leben drin ist…

Alte Lavendel, die schon verkahlt, hochbeinig und schief sind, würde ich nach Gefühl schneiden:  Wenn ich ihn ganz doll lieb habe, schneide ich ihn gar nicht, soll er doch eine bizarre Figur im Garten bleiben!  Wenn er blöd aussieht, im Frühjahr beherzt runterschneiden, wenn’s klappt und er wieder austreibt, prima, wenn nicht, dann kann da auch mal ein Neuer hin – und der wird dann Jahr für Jahr kurz geschnitten und bleibt eine kompakte, knuffige Staude.

So, jetzt wünsch ich Dir erstmal einen ruhigen, sonnigen Tag und grüß schön!
Svenja

Christiane am Sonntagabend

Das war ja ein richtig toller Sonnentag!
…und das ist auch meine Erfahrung… den Lavendelgreis  im Frühling ganz tief abschneiden. Es zwingt die Pflanze, wenn sie denn überleben will, aus der Basis wieder auszutreiben. Harte Maßnahme mit bester Chance.
Und magst Du jetzt noch etwas über Arten und Sorten sagen?
Bis denne, Christiane

Svenja, am gleichen Abend

Es gibt ja ein paar gängige Sorten von Lavandula angustifolia:
‚Hidcote Blue‘ – dunkelblauviolett, 40 cm (die Größenangaben beziehen sich immer auf geschnittene Pflanzen, wie oben beschrieben….)
‚Munstead‘ – blauviolett, 40 cm
‚Dwarf Blue‘ – kompakte, dunkelviolette Sorte, 30 cm
‚Rosea‘ – naja, rosa, aber nicht so leuchtend, eher graurosa, 40 cm
‚Edelweiß‘ – weiß, na klar, 40 cm, aus meiner Erfahrung sehr sehr nässeempfindliche Sorte

Dann gibt es ja jetzt im Frühling auch immer noch Schopflavendel, Lavandula stoechas, den, mit den Zipfeln oben an der Blüte, der ist bei uns nicht winterhart, ebensowenig wie Zahnlavendel, Lavandula dentata, gezähnte Blätter.

Ich finde, es lohnt sich, nach Sorten zu fragen und nicht einfach „irgendeinen“ Lavendel zu nehmen,  besonders auch, wenn man später mal etwas ergänzen will……

So, jetzt aber gute Nacht

 

 

 

 

 

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