Ein Jahr voller Blumenzwiebeln

Wenn die Tage länger werden, das Gartenjahr beginnt, dann möchte man sie aus der Erde gucken, die ersten kleinen Zwiebelblüher, die doch so unfehlbar den Frühling ankündigen.

Winterlinge, Schneeglöckchen und erste Krokusse blühen ja manchmal schon im Januar. Wenn es dann noch mal kalt wird oder Schnee fällt, macht es denen nichts, die kommen wieder, wenn ihnen das Wetter wieder gefällt.
Ich finde es ganz wichtig für die Seele, diese frühen Zwiebeln zu pflanzen. Die Pflanzzeit für diese ist, wie auch für Tulpen, Narzissen, Zierlauch und Perlblümchen, der Herbst.
Ab Mitte/Ende September gibt es diese Zwiebeln in den Gärtnereien zu kaufen.

Blumenzwiebeln im Frühling:

Nach den ersten Glücksbringern geht es richtig los, Blausternchen, kleine Iris und Schneestolz, frühe Narzissen und wilde Tulpen – hach, im März/April explodiert in den Gärten der bunte Frühling. Wichtig ist, besonders bei den großen Sorten von Tulpen, Narzissen und Allium, dass diese im Austrieb gedüngt werden sollten.
Wenn die Zwiebeln gerade mal so 2-3 cm aus der Erde gucken, dann sollten Sie an die Nährstoffversorgung denken. Gut geeignet dafür ist ein nicht zu stickstoffbetonter Volldünger, z.B. Blumendünger von Oscorna oder ein guter Tomatendünger. Nicht so gut ist Blaukorn und nicht ausreichend sind Hornspäne.

Das Düngen ist wichtig, damit die Zwiebeln für die Blüten im folgenden Jahr versorgt sind.
Im Frühjahr und für Zwiebelbegeisterte empfiehlt sich das Anlegen eines Gartenheftes. So eine schöne Kladde, in die man notieren kann, welche Zwiebeln im Garten noch fehlen; manchmal sieht man ja Schätzchen in anderen Gärten oder liest über eine unverzichtbare neue Sorte. Ich neige dazu, lose Zettel überall hin zu verteilen und dann zu spät wiederzufinden.

Die Idee einer Gartenkladde, in der sich all die wichtigen Dinge, wie Wünsche, Träume, Pläne und Namen finden, ist da eine praktische Lösung. Während im Garten schon der bunte Frühling ist, beginnt die Zeit einer anderen Gruppe von Zwiebeln und Knollen: Die Pflanzzeit der Sommerblüher.
Zu diesen Blumenschätzen, die meist von der Südhalbkugel zu uns kommen, gehören Dahlien, Montbretien, Blumenrohr (Canna), Gladiolen und noch jede Menge kleiner Schönheiten wie Ixien, Tuberosen, Freesien, Galtonien, Schokoladencosmeen und auch Ranunkeln und Anemonen. Diese sollen vor Frösten geschützt werden, darum empfiehlt es sich, wenn sie schon im April gekauft wurden, die Zwiebeln und Knollen zu topfen und vorzutreiben.

Ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, können sie dann ausgepflanzt werden, das hat auch den Vorteil, dass die Pflanzen dann schon etwas größer sind und nicht mehr ganz so lecker für die Schnecken…
Belohnt wird die Mühe mit einer langanhaltenden Blütenpracht, tollen Schnittblumen und der Chance, jedes Jahr im Garten neue Bilder zu malen. Sommerblühende Zwiebeln füllen Lücken, setzen Akzente und machen Spaß, weil sie so flexibel zu verwenden sind.
Auch Lilien würde ich im Frühling pflanzen, die sind so wunderschön und dabei so unkompliziert, da lohnt sich das Ausprobieren!

Das Zwiebeljahr schreitet voran und der Zierlauch blüht im Mai und Juni. Auch hier ist es schön, eine größere Bandbreite von Sorten zu pflanzen, damit die Zierlauchzeit lange anhält. Es macht Freude, neue Sorten auszuprobieren, dabei finde ich, sollte Allium ’Purple Sensation’ nicht vergessen werden, er ist der allererste Lauch und das macht ihn so beliebt und wertvoll.
Die abgeblühten Blütenbälle des Sternkugellauchs, Allium christophii, können gesammelt und vorausschauend für Weihnachten aufbewahrt werden. Ein bisschen vergoldet machen sie sich wunderschön in der Adventsdeko …

Sommerpflanzung

Im August, wenn die frühjahrsblühenden Zwiebeln in ihre wohlverdiente Sommerruhe gegangen sind, steht ein weiterer Höhepunkt des Zwiebeljahres an: Die Pflanzzeit von Herbstzeitlosen, herbstblühenden Krokussen und Madonnenlilien.
Madonnenlilien werden im Gegensatz zu anderen Lilien ganz flach und eben ab Mitte August gepflanzt.
Sie machen dann im gleichen Jahr noch eine Blattrosette (die grün überwintert und gern ein bisschen zugedeckt werden mag) und blühen im kommenden Juni.

Herbstblühende Blumenzwiebeln

Herbstblühende Krokusse und Herbstzeitlose sind ganz besonders tolle Pflanzen: sie werden im August gepflanzt und blühen schon im Oktober oder November des gleichen Jahres.
Und dann führen sie den Betrachter an der Nase herum, so ein Krokus im Herbst kommt schon als Überraschung daher!
Pflanzen Sie Herbstkrokusse als kleine Gruppen in Bodendecker und Herbstzeitlose in die Wiese oder ins Beet, gern auch in Bodendecker, denn diese halten die zarten Wesen im norddeutschen Herbststurm so schön aufrecht.
Es gibt verschiedene Arten und Sorten und besonders reizvoll ist für mich der Duft vieler Herbstzeitlosen, die riechen nämlich nach Kölnisch-Wasser, 4711, herrlich!

Elfenkrokus - diese Blumenzwiebel blüht im Herbst
Elfenkrokus – diese Blumenzwiebel blüht im Herbst

Kaum sind die Herbstblüher nun in der Erde, ist es auch schon wieder Zeit, sich Gedanken um die Frühjahrsblüher zu machen. Tulpen, Narzissen und Co. wollen nämlich ab September gepflanzt werden, wobei die Narzissen und Schneeglöckchen eher früh gesteckt werden sollen, mit Tulpen und Zierlauch kann man sich gern Zeit bis nach den ersten Frösten lassen.
Und um die Zeit der ersten Fröste sollten Sie auch dabei gehen und die Sommerblüher, also die Zwiebeln und Knollen, die Sie im Mai gepflanzt haben, auszugraben und entweder getopft überwintern oder je nach Gattung im Keller einlagern.
Diese sind die einzigen Zwiebeln, die frostfrei überwintern müssen, alle anderen können in der Erde bleiben.

Sind nun alle gut aus- oder eingegraben und für den Winter versorgt, dann ist wieder die Zeit, sich um sein Gartenbüchlein zu kümmern, Pläne zu machen und mit einem Tee auf dem Sofa das Frühjahr und die ersten Winterlinge herbeizusehnen.

Die Staudengärtnerei Bornhöved hat, wie beschrieben, drei Saisonzeiten für Zwiebeln und Knollen:
Ab Ende März gibt es Sommerblüher, ab Mitte August Herbstblüher und der Zwiebelmarkt mit seinem großen Angebot an frühjahrsblühenden Zwiebeln und Knollen findet in diesem Jahr vom 16. bis 18. September statt.

Svenja Schwedtke

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