Der Britzer Garten in Berlin… sehenswert!

Christiane schreibt am 4. September

So, nun sind sie wieder weg, liebe Svenja… mein Bruder mit Frau und Säugling… gerade mal 4 Wochen alt. Sie waren auf der Durchreise nach Dänemark bei uns, von Berlin, und haben hier übernachtet. Vor gut 14 Tagen sind wir ja bei ihnen gewesen, zur Popvisite. Das ist ein plattdeutscher Ausdruck, aus dem Friesischen und heißt übersetzt: Säuglings – Beschau.

Und da wir überall und immer gerne Attraktives aus der Gartenszene aufsuchen, haben wir einen heißen Vormittag ( es war noch in der großen Sommerhitze) im Britzer Garten zugebracht. Unser Nachbar hier, Altgärtner Norbert, schwärmt immer so davon! Er und Karin haben einen Sohn in Berlin und sind öfter dort. Also sind wir nun endlich auch mal dahin… Wow!

Die Anlage ist überraschend groß und so vielfältig. Die 3 Stunden vor unserer Abreise haben bei weitem nicht gereicht, den ganzen Britzer Garten anzuschauen. Aber er ist so empfehlenswert, dass ich ihn jetzt gerne vorstellen möchte.

Der Britzer Garten… sehenswürdig und empfehlenswert!

Einer der 4 Eingänge, mit Informationen, um sich zurecht zu finden auf dem großen Gelände. Allein die Seenlandschaft mißt 10 Hektar. Der ganze Garten 90 Hektar. Es gibt 3 bis zu 18m  hohe Aussichtshügel. Jeder Hügel besitzt eine Quelle, deren Bachläufe über kleine Wasserfälle in den See fließen.

Wasser ist in diesem Sommer ja DAS THEMA. Die Sprenger laufen hier von früh bis spät. Wir werden gleich im Steppengarten davon empfangen, einer der sog. Wechselpflanzungen, die es hier an jedem der 4 Eingänge gibt, lesen wir. Das heißt: im Frühling ist hier etwas anderes zu bewundern… Tulpenschönheiten, zum Beispiel. Gerade Dein Thema, Svenja.. oder?

Kunstvoller Umgang mit Natursteinen

Kunstobjekte durchziehen den ganzen Park und wurden extra für ihn entwickelt.

Interessant für Stadtleute ist auch der Obstgarten hinter der Skulptur. Er darf beerntet werden. Allerdings zu festgelegten Zeiten.  Aber das ist verständlich und o.k.

 

Im Schatten großer Bäume ist bei der Hitze gutes Gehen.

Im ganzen Gelände ist sehr organisch schön mit Natursteinen gearbeitet worden. Ich liebe ja die Krustenplatten. So heißen die großen Granit – Steinplatten, die zusammen mit dem Granit – Kleinpflaster wie Bachläufe daherkommen…

Auf zum Rosengarten

Auch im Gelände gibt es Übersichtstafeln und immer wieder Hinweisschilder . Man kann sich gut orientieren. Wir beschließen, den Rosengarten anzuschauen, der liegt nahe und scheint interessant.

Der Rosengarten ist ein Klassiker, mit Formschnitten aus Buchsbaum, Ilex und Eibe zu den verschiedenen Rosensorten in Beeten und an Bögen. Die Rosenblüte ist immer noch üppig. Und das Anfang August, wo eigentlich Blühpause ist. Aber dieses Jahr ist eben alles anders, viel schneller.

 

 

Kunstobjekte von Hieronymus Bosch

Die Entscheidung war gut, hierher zu gehen. Denn diese 3 Brunnen, gestaltet nach Motiven aus „dem Garten der Lüste“ von Hieronymus Bosch, sind  etwas Besonderes. Und sie passen in einen Rosengarten!

Der große Brunnen steht als Zeichen für das Universum, in dem wir Menschen uns bewegen. Immer am Rande des Abgrundes. Sehr verletzbar und sehr begrenzt in den Möglichkeiten. Und aufeinander angewiesen.

Der Vogelbrunnen mit Taube gilt als Symbol  der Fülle. Er ist Fütterer und Verführer zugleich.

Vom dritten Brunnen habe ich kein Bild. Vogel mit Muschel erzählt davon, dass der Mensch nicht Feind der Tiere ist, sondern schutzbedürftig zwischen ihnen.

Ganz sinnreiche Kunstwerke. Danke!

 

Der Dahlien – Garten ist ein Muss zu dieser Zeit

Mehr als 280 verschiedene Dahliensorten werden hier in der Sonderschau gezeigt. Das obere Bild zeigt einen Ausschnitt und das untere eine Schönheit!

Also wenn ich die Hirschgeweih – Dahlie mit dem Namen der griechischen Göttin Rhea mal irgendwo zufassen kriegen sollte… ich bin ihrer Schönheit erlegen… Bei Dahlien, die ich ja nur sparsam und in Töpfen kultiviere, darf es schon mal knallen…

Natur oder Kultur

Das fragt man sich hier und erhält erstmal keine Antwort. Inzwischen habe ich aber recherchiert. Der See und die 3 künstlichen Quellen wurden tatsächlich von Menschenhand geschaffen. Der See wurde ausgebaggert und der Aushub für die Hügel benutzt, von wo die Bachläufe ihr Gefälle bekommen, herunterplättschern. Der Britzer Garten ist also von Menschen gemacht.

Erfrischend ist es hier im Schatten und wir halten erstmal die Füße ins Wasser… und machen uns dann auf den Rückweg… wieder vorbei an Wassersprengern…

Familienfreundlich und bildend… einfach nur schön!

Ja, Thomas betreibt noch ein wenig Gesundheitssport. Es gibt hier übrigens auch eine Wassertretanlage nach S. Kneipp und viele Möglichkeiten sich gemütlich niederzulassen. Liegestühle und Sitzmöglichkeiten laden ein und es gibt eine regelrechte Spiellandschaft mit viel Sand und einem Dschungel aus Bambus.

Mir sind tatsächlich besonders viele Frauen mit Kinderwagen aufgefallen. Anscheinend trifft man sich hier. Hier ist es ruhig, sehr schön und kurzweilig. Das Eintrittsgeld ist gering.

Tschüß, du schöner Garten. Beim nächsten Mal gucken wir uns den Staudengarten zu Ehren Karl Foersters an, den kulturhistorisch aufgemachten Hexen- und den von aufsteigenden Nebeln gekrönten Feengarten.

Und vielleicht kommen wir ja im Frühling… zur Tulpenpracht.

Der Aufwand, dies zu bauen, war sicher gigantisch, liebe Svenja. Und damals führte Berlin ja auch noch sein Inseldasein. Ein Rauskommen aus dem Großstadtgetöse nicht so einfach. Hier ist es der Stadtteil Neukölln, der am meisten davon profitiert, denke ich.

 

 

 

 

 

3 Antworten auf „Der Britzer Garten in Berlin… sehenswert!“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert