Christiane schreibt am 15. Juni
Sag mal, liebe Svenja, weißt Du woher dieser Begriff eigentlich kommt? Bodendecker. Ist es ein richtiger Fachausdruck aus der Welt der Staudenzüchtung? Also je mehr ich über diese sogenannten Bodendecker nachdenke… wie soll ich sagen… desto mehr kommt mir dieser Begriff und wie er benutzt wird, fragwürdig vor.
An einem Stand in Bissenbrook neulich sah ich duftende Bodendecker.
Stimmt. Sie bilden alle mehr oder weniger hohe Teppiche und duften bei Berührungen mehr oder weniger intensiv. Sogar die Korsische Minze, Mentha requienii, sehe ich. Für Fugen ist sie klasse, denn sie wächst ganz, ganz flach und duftet irre doll nach Pfefferminze, wenn man sie berührt. Nur braucht sie feuchten, schweren Boden. Sie ist also ein Spezialist, wie so viele dieser Gewächse. Allerdings – mit all diesen Pflanzen ist der Boden ist ganz wunderbar vor Austrocknung geschützt. Der Boden bleibt bis unter die Pflanzenhaut lebendig, weil keine schwarze Erde mehr hervorschaut.Prima! Nur wenn du dir davon auch erhoffst, dass dort nichts anderes wachsen wird, dann muss ich dich enttäuschen.
Der Bodendecker ist kein Alleskönner
Man könnte ja auch von Kriegsführung mit anderen Mitteln sprechen. Denn Unkrautvernichtungsmittel wollen und dürfen wir nicht mehr einsetzen! Nur – was tue ich dann zum Beispiel gegen das unheimliche Wuchern von Giersch, Schachtelhalm und Quecke? Und dieses Jahr wächst und wuchert alles so gewaltig – ein gutes Thema also.
Also möchte ich Dich bitten, liebe Svenja, nochmal Deine Sicht auf diesen Begriff darzulegen, bevor ich dann anfangen werden, die einzelnen der sog. Bodendecker vorzustellen.
Einen guten Sonntag wünsche ich Dir, Tine
Svenja am 16. Juni
Moin Tine,
für mich sind Bodendecker erstmal Stauden oder Gehölze (was ist eigentlich mit Einjährigen?), die den Boden bedecken. Klar.
Was bei den meisten Menschen als Wunsch dahinter steht ist, dass, wenn der Boden bedeckt ist,
- da kein Schiet mehr wächst, es pflegeleicht wird:
nackte Erde kann man ja entweder immer jäten, also mechanisch oder chemisch unkrautfrei halten, oder mit Steinen oder Holzhäcksel bedecken oder eben bepflanzen…
- eine Fläche, die vielleicht abschüssig ist, befestigt wird
- durch eine Fläche mit gleichförmigem Wuchs Ruhe in die Gestaltung gebracht wird.
Wenn ich das mal sortieren soll, dann gibt es
- Pflanzen, die flach wachsen
- Pflanzen, die auch höher wachsen, aber flächig gepflanzt den Boden bedecken, wie z.B. Lavendel oder Salvia nemorosa
- Pflanzen, die dabei ordentlich in die Breite gehen und lange Triebe machen, wie z. B. Geranium ‚Rozanne‘
- Pflanzen, die an den Trieben neue Wurzeln machen, sozusagen Ausläufer, z. B. Waldsteinia oder manches Geranium
Die Schwierigkeit ist, dass bodenbedeckende Pflanzen eben keine Unkrautschutzfolie sind. Der Boden muss unbedingt sauber sein, also frei von Wurzelunkräutern, bevor Bodendecker gepflanzt werden, sonst gucken Giersch, Quecke, Ackerwinde und Co auch sehr fröhlich durch den Cotoneaster, die Storchschnabelfläche und sogar durch die Teppichmyrthe hindurch.
Klassische Einsatzbereiche für Bodendecker sind:
- als Straßenbegleitgrün
- am Grab auf dem Friedhof
- vor und zwischen Gehölzen
- Heideflächen
- und der bekannteste Bodendecker ist sicher der Rasen…..
Liebe Grüße und Dir einen schönen Sonntag,
Svenja
und hier geht es nun weiter:
Teil 1
Teil 2